Aktion des St. Wendeler Rotaryclubs Kleintiere, Insekten und Vögel sollen profitieren
St. Wendel · Das Projekt „Freilandlabor Kulturlandschaft“ wurde am Panoramaweg in St. Wendel vorgestellt. Dort sind erste Schritte erkennbar.
Die Beobachtungen des Rotariers Michael Finkler (Rotaryclub St. Wendel-Stadt) auf seinen Spaziergängen auf einem Teilstück des Panoramaweges haben Bewegung in ein Naturschutzprojekt gebracht. „Ich habe wenig Insekten und Vögel gesehen, die Feldlerche überhaupt nicht mehr“, stellt Finkler fest. Daraufhin habe er den Naturschutzbund (Nabu) angeschrieben, berichtet Finkler bei der Vorstellung der Baumpflanzaktion an einer Kreuzung des Panorama-Wanderweges in St. Wendel.
Der Bund Naturschutz Ostertal (BNO) unterstützt die Gemeinschaftsaktion der beiden Rotary-Clubs aus der Kreisstadt. Es ist der erste Schritt des Projektes „Freilandlabor Kulturlandschaft“ vor den Toren St. Wendels. „Es geht um die Artenvielfalt, davon sollen künftig Insekten, Kleintiere, Niederwild und Vögel profitieren“, erklärt BNO-Vorstandsmitglied Peter Volz, der das Naturschutzprojekt betreut.
30 Wildobstbäume sind im März entlang des Panoramaweges Richtung Wendelinushof gepflanzt und zudem Blühstreifen und Ackerrandstreifen teils auf Privatflächen angelegt worden. „Das sind jetzt drei Hektar, es wäre schön, wenn wir an zehn Hektar rankommen“, sagt Volz. Ihm schwebt vor, auf einer weiteren Randfläche des Wanderweges eine Streuobstallee zu gestalten und Ackerflächen in blühreiche Mähwiesen umzuwandeln. Sträucher, damit mehr Bienen angelockt werden, sollen zusätzlich angelegt werden. „Durch das Areal könnte dann ein Informationspfad führen“, blickt der Naturschützer voraus.
Andreas Bettinger, Referatsleiter für Arten- und Biotopschutz am Zentrum für Biodokumentation in Landsweiler-Reden, meint: „Wir brauchen eine konzertierte Aktion, um Biodiversität zu betreiben“. Festgestellt worden sei, dass die Bereiche Königsreicher Hof und Wendelinushof an Artenvielfalt verarmt seien. Des Weiteren teilt Bettinger mit, dass die Krefelder Studie, bei der ermittelt worden ist, dass in den vergangenen Jahren 70 Prozent der Insekten verloren gegangen sind, auf den Bestand im Saarland nicht zu treffe. „Die Insekten leben hier fast in einer Oase“, stellt Bettinger fest. Auch die Population der Feldlerche habe sich fast verdoppelt.
Zusätzliche Verstärkung erhält das Artenschutzprojekt der Rotaryclubs durch die Umweltwissenschaftlerin Susanne Hartard. „Wir werden eine Studie erstellen, wobei wir sehen, wie sich die Biodiversität am Panoramaweg verändert“, kündigt die Professorin am Birkenfelder Umweltcampus an. Möglich ist auch, das Projekt durch eine Baumpatenschaft finanziell zu unterstützen.
Weitere Infos zu dem Thema erteilt
Tobias Decker per E-Mail: tobias.decker@rotaract.de.