Zwei Austellungen im Museum St. Wendel Boecker zeigt Werke von sich und von Kollegen

St. Wendel · Der Heidelberger Künstler hat 2015 eine Galerie eingerichtet, wo er Gemälde von Gleichgesinnten aus aller Welt zeigt. Daraus hat er Werke ins St. Wendeler Museum gebracht. „Free“ betitelt er seine Schau.

 Ein Blick in die Ausstellung „Free“. Dieser Raum ist den Werken des Heidelberger Künstlers Arvid Boecker gewidmet.

Ein Blick in die Ausstellung „Free“. Dieser Raum ist den Werken des Heidelberger Künstlers Arvid Boecker gewidmet.

Foto: Peter Baus/Museum St. Wendel

Frei durchatmen – das können Besucher derzeit im St. Wendeler Museum. Zumindest, wenn man die Titel der beiden Ausstellungen frei kombiniert. Denn diese tragen die Begriffe „Free“ und „Breathe“. Und tatsächlich treten die Schaus auch miteinander in Kontakt. Das Stichwort „Free“ gehört zu den Werken des Heidelberger Künstlers Arvid Boecker. Der hat aber nicht nur eigene Bilder mitgebracht, sondern auch Gemälde von Kollegen. Ob Australien, USA oder Japan – die Künstler sind auf der ganzen Welt zu Hause. Es verbindet sie also nicht der Ort, sondern ein ähnliches Konzept, das ihrer Kunst zugrunde liegt.

„In einem Saal sind nur Bilder von Arvid Boecker zu sehen“, erläutert Cornelieke Lagerwaard, die Leiterin des Museums. „In dem anderen Saal hängen 45 Objekte und Bilder von 40 Künstlern aus seiner Kunstsammlung. Im Treppenhaus und Flur begegnen sie sich.“ Mit der Kunstsammlung ist eine Galerie gemeint, die Boecker 2015 unter dem Namen Boeckercontemporary in Heidelberg gegründet hat.

Im Vorfeld der Ausstellung hat Cornelieke Lagerwaard den Künstler zuhause beziehungsweise in dessen Atelier besucht. In dem Katalog, der begleitend zur Ausstellung gedruckt wurde, schildert sie ihre Eindrücke: „Beim Eintreten sehe ich an den beiden Längswänden etwa zehn Arbeiten hängen, alle im Hochformat, alle mit der gleichen Bildaufteilung – nur die Farben, die sind unterschiedlich.“ Einige der Bilder sind schon fertig, andere nicht. Der Künstler erläutert, dass die Bilder in Serie wachsen, wie die Kinder einer Familie, nach- und nebeneinander zur Reife.

Wie die Kunsthistorikerin erläutert, werde die Malerei Boeckers oft mit der Farbfeldmalerei in Verbindung gebracht. Diese Kunstrichtung entstand kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA. „Der Trend ging weg vom Gegenstand, hin zu einer avantgardistischen Ausrichtung“, schreibt Lagerwaard. Auch der Malprozess ist nun Teil des Kunstwerks.

Der Katalog, der begleitend zur Ausstellung gestaltet wurde, heißt „Free“. Und ist es auch. Wie die Museumsleiterin wissen lässt, werden 5000 Exemplare verschenkt. Wem das Schmökern in der Broschüre und das Schlendern durch die Schaus noch nicht genügt, hat am Donnerstag, 1. August, die Gelegenheit, Arvid Boecker bei einem Gespräch zu erleben. Ab 17 Uhr ist er im Museum zu Gast und wir noch ein/zwei Künstlerkollegen mitbringen. Die Teilnahme ist kostenlos.

 Unter dem Titel „Breathe“ sind Werke von Künstlern aus aller Welt vereint. Blick in den Saal.

Unter dem Titel „Breathe“ sind Werke von Künstlern aus aller Welt vereint. Blick in den Saal.

Foto: Peter Baus/Museum St. Wendel
 Künstler Arvid Boecker.

Künstler Arvid Boecker.

Foto: Sabine Arndt

Die Ausstellungen „Free“ und „Breathe“ sind noch bis Sonntag, 18. August, im St. Wendeler Museum zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Freitag, je 10 bis 16.30 Uhr; Donnerstag 10 bis 18 Uhr; Samstag 14 bis 16.30 Uhr; Sonntag (und an Feiertagen) je 14 bis 18 Uhr; Montags geschlossen.

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