Aus: Polizistenfüße verheddern sich nicht mehr
St Wendel · Die Polizeiinspektion St. Wendel hat technisch aufgerüstet: Ein neuer Einsatzleittisch soll den Ordnungshütern den Arbeitsalltag erleichtern. Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich auf 100 000 Euro.
Der St. Wendeler Polizeichef Martin Walter und Polizeikommissar Patric Haupt sitzen an einem langen Tisch mit Flachbildschirmen, Telefonen und anderen Gerätschaften. Haupt hebt den Hörer ab und tippt auf einem Tastenfeld die dreistellige Nummer 110 ein. Auf dem Bildschirm leuchtet ein rotes Feld auf: Notruf. Der Probelauf hat geklappt, der neue Einsatzleittisch ist in Betrieb.
Inspektionsleiter Martin Walter nickt zufrieden und erklärt: "Mit der Inbetriebnahme der neu gestalteten Räume, insbesondere der beiden neuen Arbeitsplätze am Einsatzleittisch, ist ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung des Rund-um-die-Uhr-Arbeitsbereiches gelungen." Der Einsatzleitraum verfügt über alle nach heutigem Standard notwendigen Kommunikationsmittel inklusive elektronischem Kartenmaterial. Am Vorgängermodell, dessen technische Ausstattung dem Stand von vor 30 Jahren entsprochen habe und immer fortgeschrieben worden sei, so Walter, sei die Dienststelle bei der Arbeit an die Grenzen gestoßen. Des Öfteren haben sich außerdem unter dem Tisch die Füße der Polizisten im Kabelgewirr verheddert.
Trotz allem Grund zur Freude weiß der St. Wendeler Polizeichef, dass die Technik die Personalnot nicht verbessern kann, den Arbeitsalltag der Ordnungshüter allerdings optimieren werde. "Dies ist wichtig für die Übernahme der fünf Schließnächte der Polizeiinspektion Türkismühle, weil die abgesetzten Notrufe dann hier in St. Wendel auflaufen", meint Walter. Nun sei die Polizeiinspektion in der Lage, im Verbund mit der Führungszentrale in Saarbrücken ein professionelles Einsatzmanagement zu betreiben.
Zudem ist der Einsatzleitraum an ein Videoüberwachungssystem angeschlossen, bei dem durch verbesserte Positionierung der Kameras das Gebäude samt äußerem Areal zielgerichteter überwacht werden kann. Von seinem Arbeitsplatz aus sieht der Beamte auf einem Monitor, was im Hof passiert. Zusätzlich hat er die Zellen fest im Blick. Der Wachnebenraum ist ebenfalls renoviert worden.
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Hintergrund Ab dem Jahre 2009 ergingen von der Polizeiinspektion St. Wendel erste Anfragen an das Saar-Innenministerium, in denen auf dringenden Modernisierungsbedarf hingewiesen wurde. Im Zuge der Übernahme von Notrufen und weiterer Führungsverantwortung durch die 2010 neu in Betrieb genommene Führungs- und Einsatzzentrale in Saarbrücken wurde die konkrete Bitte gestellt, den Einsatzleittisch entsprechend den zukünftigen Anforderungen neu zu gestalten. Nach Genehmigung der Baumaßnahme konnte im Herbst 2014 mit den Umgestaltungsarbeiten begonnen werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 100 000 Euro. frf
