Energie Augen auf bei der Wahl des Heizungssystems

St. Wendel/Tholey · () Die Auswahl der Heizungsanlage für ein Gebäude ist eine wichtige Entscheidung: Wohnkomfort, Heizkosten und nicht zuletzt die eigene Klimabilanz der kommenden Jahrzehnte hängen maßgeblich davon ab. Helmut Pertz, Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes, erläutert Vor- und Nachteile moderner Heizsysteme: „Am Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien. Das System muss zum Gebäude passen, sollte ökologischen Kriterien genügen, sowie zukunftssicher und wirtschaftlich sein.“

 Der Faktor Heizung schlägt bei den Nebenkosten zu Buche

Der Faktor Heizung schlägt bei den Nebenkosten zu Buche

Foto: dpa/Jens Büttner

Standard bei konventioneller Heiztechnik sind heute Brennwertkessel für Erdgas oder Heizöl. Die Anschaffungskosten sind moderat, es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Heizkosten mittel- bis langfristig ansteigen werden. Zudem verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Eigentümer, in Neubauten mit Brennwertkesseln anteilig regenerative Energieträger zu verwenden. In Form von Pellets oder Scheitholz kann auch Holz als erneuerbarer Brennstoff eingesetzt werden, entweder in Öfen oder in Heizkesseln.

Nachdem die Investition getätigt ist, fallen nur noch sehr geringe Betriebskosten an. Eine Alternative sind elektrische Wärmepumpen, die Wärme aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder aus der Luft ziehen.

Sie sind in der Anschaffung teurer und werden mit Strom betrieben – dem teuersten Energieträger. Wichtig ist daher eine hohe Jahresarbeitszahl, welche das Verhältnis von gelieferter Wärme zu eingesetztem Strom beschreibt, gemessen über ein Jahr. Luft-Wasser-Wärmepumpen schneiden dabei am schlechtesten ab.

„Um bei Wärmepumpen auf Nummer Sicher zu gehen sollte man sich die Jahresarbeitszahl schriftlich garantieren lassen“, rät Pertz.

In der Versorgung von Mehrfamilienhäusern haben sich seit Jahren Blockheizkraftwerke sowohl ökologisch als auch ökonomisch bewährt. Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme und sind daher besonders effizient. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Herstellern auch sogenannte Nano-Blockheizkraftwerke für den Einsatz in Einfamilienhäusern.

Häufig entscheiden sich Bauherren für einen Fernwärme-Anschluss. Grundsätzlich ist die Nutzung von Abwärme aus Kraftwerken ökologisch sinnvoll, im konkreten Fall sollten jedoch Wärme- und Grundpreis kritisch geprüft werden.

Je nach gewählter Heizungsanlage gibt es Fördermöglichkeiten, die in Anspruch genommen werden können. Zumeist müssen die Anträge vor Auftragserteilung gestellt werden.

Mehr Informationen zur Auswahl des Heizsystems und zu Förderprogrammen gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale. Die Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.

In St. Wendel finden die Beratungen in der Welvertstraße 2 im Besprechungsraum statt. Terminvereinbarung beim Umweltamt: Tel. (0 68 51) 8 09 19 03.
In Tholey finden die Beratungen im Rathaus statt. Terminvereinbarung: Tel. (0 68 53) 50 80.

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