Spielzimmer Auf Höhenflug im Spielzimmer

St. Wendel · Der größte Spielbereich im Landkreis St. Wendel hat geöffnet. Für die Kinder bedeutet das: drei Tage lang klettern, toben und Spaß haben.

 Arthur (links) fliegt schon. Die beiden Mädels auf der Matte sind sich nicht sicher, ob sie den Sprung wagen sollen.

Arthur (links) fliegt schon. Die beiden Mädels auf der Matte sind sich nicht sicher, ob sie den Sprung wagen sollen.

Foto: Frank Faber

Toben, Ausprobieren und Spaß haben: Der Turnverein (TV) St. Wendel hat wieder drei Tage das größte Spielzimmer im Landkreis geöffnet. Das sportliche Bewegungsangebot in der Turnhalle der St. Wendeler Gemeinschaftsschule gilt noch am heutigen Donnerstag und Freitag jeweils von 14 bis 18 Uhr.

Nun aber nix wie rein ins Getümmel hat sich eine Clique von Jungs gedacht, die sonst im Verein dem runden Ball hinterherjagen. „Wir fangen mit Trampolinspringen an“, sagt der neunjährige Arthur. Seinem schnellen Antritt folgt der Absprung vom Trampolin, und ein Salto-Überschlag in der Luft mit Landung auf der Weichbodenmatte. Gute zehn Minuten lang hält es dann Arthur, Felix (12), Sebastian (9) und Jakob (7) nicht mehr am Boden. Wohin geht es als Nächstes?

Die 15 Betreuer des TV haben auf der Hallenfläche verteilt einen Hindernisparcours aufgebaut. Hier ist was für den Anfänger dabei, dort was für den Abenteuersuchenden. „Klettern muss immer dabei sein, danach fragen die Kinder“, sagt Betreuer Simon Weisgerber. Zuerst probieren die Kinder alles aus und stellen dann selbst fest, was ihnen gefällt und wählen ihre Lieblingsstation aus. Lilli (5) ist noch etwas schüchtern, deshalb nimmt sie ihre Cousine Luisa (8) an die Hand und schon geht es über die Wackelbrücke. Oh, Philipp war eben doch einer der Kleinsten im ganzen Saal. Der ist plötzlich um mehr als zehn Zentimeter gewachsen und balanciert sicher auf zwei bunten Laufdosen umher. Eine Gruppe größerer Kinder setzt an der Kletterwand zum Höhenflug an und erklimmt angeseilt scheinbar mühelos die Hallendecke. „Die Höhe macht mir nichts aus“, sagt Kevin (10), nachdem er sich aus einer Höhe von sieben Metern wieder die Kletterwand hinunter abgeseilt hat.

Nach einer Stunde ist das Spielzimmer gut gefüllt. Wenn dann Betreuer Weisgerber laut „Hallo“ in ein Megafon ruft, wissen die Stammgäste sofort, was damit gemeint ist. Lautstark mit „hier“ antwortet die Kinderschar und versammelt sich zum Block mit den Gemeinschaftsspielen. Beim Karotten-Ziehen sind die Kinder die Karotten und die Betreuer mimen die Bauern, beim Gefängnis-Fangspiel landet so mancher Nachwuchssportler kurzzeitig mal hinter Schloss und Riegel. 

Anschließend rollt auf dem Minifußballfeld schnell wieder der Ball, das Match ist fair, sodass kein Schiedsrichter benötigt wird. Zwei Stunden geht es mittlerweile schon im Spielzimmer rund, die Warteschlangen an den Stationen sind zwar länger geworden, aber die Stimmung in der Halle ist weiterhin klasse. Jetzt sind drei Mädels endlich an der Reihe. Sie geben sich die Hand und laufen eine ansteigende Mattenbahn hoch, springen eine Schlucht hinunter und landen gemeinsam sanft auf der dicken Matte. Das nennt man Gruppenerlebnis, zur Wiederholung besteht noch zweimal die Gelegenheit. „In diesem Jahr haben wir das Spielzimmer wieder drei Tage auf. Wegen der Hallenreinigung konnten wir im vergangenen Jahr nur zwei Tage anbieten“, erklärt Weisgerber. Ziel der Veranstaltung ist für den Turnverein, die Kinder zu erreichen, wenn dann hinterher noch ein Kind in den Verein kommt, dann freuen sich Organisatorin Michaela Schwan und die Betreuer umso mehr.

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