Attraktive Gefiederte machen Staat

Oberlinxweiler. "Mit dem so genannten ,Harzer Roller' fing vor etlichen Jahren alles an", erzählte der Vogelzüchter Hans-Josef Recktenwald aus St. Wendel während der Vogelausstellung in Oberlinxweiler. "Den gelben Kanarienvogel kennt jeder. Seit ihn ein deutscher Züchter mit dem roten Kapuzenzeisig aus Venezuela gekreuzt hat, gibt es ihn auch in rot

Oberlinxweiler. "Mit dem so genannten ,Harzer Roller' fing vor etlichen Jahren alles an", erzählte der Vogelzüchter Hans-Josef Recktenwald aus St. Wendel während der Vogelausstellung in Oberlinxweiler. "Den gelben Kanarienvogel kennt jeder. Seit ihn ein deutscher Züchter mit dem roten Kapuzenzeisig aus Venezuela gekreuzt hat, gibt es ihn auch in rot." Eines der Zuchtziele der Vogelzüchter ist die Veränderung der Gefiederfarbe. Rote oder rot-orange Vögel wirken attraktiv, weiße anziehend schön und gelb-weiße ausgefallen. "Es entstehen immer neue Farbschläge, die Entwicklung steht nie still", erklärte der St. Wendeler Züchter. "Im Moment wird sogar versucht, schwarze Kanarienvögel zu züchten."Zwei Wertungsrichter aus Kandel in der Pfalz machten am Samstag ihren Rundgang durch den Ausstellungsraum, in dem es aus allen Ecken piepste und zwitscherte. 200 Tiere waren für die Vereinsmeisterschaft zu begutachten und Noten zu vergeben. Bei den Farbkanarien war die "vollendetste Farbe" entscheidend, bei den Positurkanarien die Form des Körpers. Zur Bewertung waren, wie auch bei den Waldvögeln, nur Tiere des laufenden Zuchtjahres zugelassen. Für die Meisterschaft musste jeder der 15 Züchter eine Kollektion von vier Kanarien präsentieren. Aus ihnen wurde nicht nur der Sieger gekürt, sondern auch der so genannte Championvogel ausgewählt und so ein zusätzlicher Sieger ermittelt. Um die Ausstellung für die Besucher, besonders für die Kinder, noch attraktiver zu machen, waren auch 150 Sittiche und Exoten in ihren Käfigen zu sehen. So mancher Besucher glaubte, dass die Vogelzüchter ihre Tiere verkaufen, um ein Geschäft damit zu machen. "Nein, das ist nicht so", sagte Hans-Josef Recktenwald. "Es ist für jeden von uns ein reines Hobby. Nur ab und zu werden Vögel untereinander getauscht." Die Vogelfreunde St.Wendel/Kusel gibt es seit dem Jahre 1954. Unter den derzeit 15 Züchtern sind auch Preisrichter, die schon bei deutschen Meisterschaften und bei Weltmeisterschaften eingesetzt waren. Seit der Vereinsgründung hat jedes Jahr eine Ausstellung stattgefunden. "Manchmal ist es schwierig, einen geeigneten Raum dafür auszumachen", gestand Vereinsvorsitzender Kurt Palm aus Bruchmühlbach. "Hier in Oberlinxweiler haben wir geradezu ideale Bedingungen vorgefunden." Zur Ausstellung selbst sagte Palm: "Das Niveau ist hoch, wir zeigen auch dieses Jahr wieder Tiere von bester Qualität." Nachwuchs gibt es bei den Vogelfreunden wenig. "Es ist schwer, junge Mitglieder zu gewinnen", sagte Kurt Palm gegenüber der SZ. "Die Vogelgrippe hat ein Übriges dazu getan. Dabei ist die Vogelzucht ein so schönes Hobby." gtr

Auf einen BlickDie Vereinsmeister der Vogelfreunde St. Wendel/Kusel: Farbenkanarien, rezessiv weiß: Alois Klemm, Urweiler. Positurkanarien: "Fife Fancy": Klaus Gregorius, St. Wendel. Waldvögel: Gelbbrustzeisig: Rolf Wiesen, Börfink. Champion aus der vier Vögel umfassenden Kollektion der jeweiligen Sieger: Fritz Emmerich, Konken (Positurkanarien); Alois Klemm (Farbenkanarien); Rolf Wiesen (Waldvögel). Sie können an der Landesmeisterschaft am 12./13. Dezember in Schwarzenholz teilnehmen. gtr