Atelier No4 ist eröffnet

St Wendel · Zu einer Vernissage öffnete die Künstlerin Barbara Lütjens zum ersten Mal die Tore ihrer neuen Galerie Atelier No4 in der Nikolaus-Obertreis-Straße in St. Wendel. Noch bis Weihnachten stellt Lütjens nun in ihrer Doppelfunktion als Künstlerin und Galeristin verschiedene Werke der Keramikerinnen Hannelore Seiffert und Petra Bittl sowie ihre eigenen Arbeiten auf Papier aus.

 Barbara Lütjens zeigt in ihrer Galerie eigene Werke und die anderer Künstler. Foto: Sick

Barbara Lütjens zeigt in ihrer Galerie eigene Werke und die anderer Künstler. Foto: Sick

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"Ich habe im Laufe meines Lebens so viele gute und beachtenswerte Künstler kennengelernt, dass ich nun beschlossen habe, die brillantesten in meiner Galerie nach und nach zusammenzuführen", beschreibt Barbara Lütjens die Beweggründen für die Eröffnung ihrer Galerie Atelier No4. Dabei sei die erste Wahl nun auf Hannelore Seiffert und Petra Bittl gefallen.

Hannelore Seifferts keramisches Interesse ist vielfältig und so sind es auch ihre Objekte. Neben bunten, archaisch anmutenden Pferdchen und kleinen Gärten finden sich auch Wandobjekte und Reliefs, die von einer spielerischen Experimentierfreude zeugen. Dabei korrespondieren die Werke mit ihren Rundungen und fließenden Formen mit den Räumen der Jugendstilvilla, in denen sie ausgestellt werden. Dass der Experimentierfreude der Künstlerin kaum Grenzen gesetzt sind, zeigt unter anderem ein lebendig buntes Gebilde, das den Titel "Lady Gaga's Shoe" trägt und tatsächlich an die Musikerin und ihre ausgefallenen Outfits erinnert.

Petra Bittl hingegen bevorzugt einfache Formen für ihre Objekte aus Keramik und Porzellan. Von ihr findet man in der Ausstellung schmale, streng zylin drische Vasen, ebene Fliesen und flache Schalen. Hier ist es die aufwendige grafische Bearbeitung der Oberfläche mittels Farben und eingeritzten Mustern, die die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich lenkt.

Ergänzt werden die Objekte der beiden Künstlerinnen durch Lütjens eigene Arbeiten. Zwischen Malerei und Grafik angesiedelt, bestechen ihre Werke durch Klarheit und Einfachheit. Die Farbe ist auf wenige Töne reduziert. Bei genauerer Betrachtung erkennt man eine methodische Transparenz in den Bildern, die die Künstlerin durch die Behandlung mit flüssigem Wachs erzielt, das in das Papier eindringt. Unbehandelte Stellen bleiben blickdicht. Inspirationsquelle für Lütjens ist die Natur, was man zum Beispiel an ihrem Bild "Vogel über Blüte" deutlich erkennen kann.

Bis Weihnachten sind die Werke in der Galerie Atelier No4 täglich - außer sonntags - von 10 bis 19 Uhr zu sehen. Kaufzwang besteht nicht. "Ich möchte, dass wahrgenommen wird, was hier passiert", erklärt Lütjens. "Wer sich für die Ausstellung interessiert, kann einfach reinkommen und sich umsehen."

Und das soll auch in Zukunft so bleiben. "Mit Ende dieser Ausstellung werde ich erst mal zwei, drei Monate Pause machen, bevor dann die nächste kommt", berichtet Barbara Lütjens von ihren weiteren Plänen. Auch hierfür schweben der Galeristin schon bestimmte Künstler vor. "Es wird wieder eine Keramikerin dabei sein und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Papierkünstlerin. Außerdem auch meine Werke", verrät Lütjens.

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