Auftritt Klangvoller Glückwunsch aus dem Saarland

St. Wendel/Leverkusen · Alexandra Klein spielt für Komponist York Höller zu seinem 75. Geburtstag.

 York Höller bedankt sich bei Alexandra Klein für die Aufführung ihrer Komposition „Kymbalon“, York Höller zum 75. Geburtstag gewidmet.

York Höller bedankt sich bei Alexandra Klein für die Aufführung ihrer Komposition „Kymbalon“, York Höller zum 75. Geburtstag gewidmet.

Foto: Wolfgang Weiss

(red) Zu Beginn des Jahres feierte der in Leverkusen geborene und aufgewachsene Kölner Komponist York Höller seinen 75. Geburtstag. Wie die St. Wendeler Musikerin Alexandra Klein berichtet, zählt er zu den international angesehenen Komponisten der Gegenwart. Die dreiteilige Birthday-Konzertreihe „Klangzeichen – York Höller zum 75.“ begann im Spiegelsaal Schloss Morsbroich mit einem Konzert des Zephyr Bläserquintetts und dem Pianisten Paulo Alvares.

York Höller ließ sich überraschen, die passende Zugabe erklang nämlich aus dem Saarland: Die erblindete Komponistin, Diplompädagogin und C-Kirchenmusikerin Alexandra Klein (geboren 1972) trat am Schluss auf und spielte selbst die Uraufführung ihrer Geburtstagsüberraschungskomposition „Kymbalon“ (2018/19), Albumblatt für Klavier und Chime(s), York Höller zum 75. Geburtstag gewidmet, mit einer Reihengestalt von York Höller.  Dieser sagte zu der Musikerin: „Das war tatsächlich eine nette Überraschung, die sie mir und dem Konzertpublikum bereitet haben. Und Sie haben das kleine, nicht zu kurze und nicht zu lange Stück auch schön gespielt. Das hat mir und den anderen Hörern gefallen, was sie ja auch zu Recht registriert haben.“

Alexandra Klein lernte Höller hörend und persönlich kennen, als er 1994 seinen 50. Geburtstag im Münchener Gasteig feierte, mit „Margaritas Traum (1991)“, einer musikalischen Szene aus seiner Oper „Der Meister und Margarita“. Klein, die mit 17 Jahren erblindete, war zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr der Berufsfachschule für Musik für Blinde an der Bayerischen Landesschule für Blinde in München. Die Musikklasse hatte ein Freiabonnement für den Gasteig, um möglichst große Werkkenntnis zu erlangen. Zudem durften die blinden Musikschüler backstage mit den Künstlern, Solisten und Dirigenten sprechen.

Für Alexandra Klein war die Begegnung mit Höller nach eigenen Angaben wichtig, da sie ihr für die kommende Zeit Kraft gab. Alexandra Klein ging wieder ins Saarland und nach Saarbrücken an die Musikhochschule, unter anderem zu Theo Brandmüller in die Fächer Komponistentreff, Analyse und Neue Satzlehre. 2014 nahm sie im Spiegelsaal Schloss Morsbroich, den Kontakt zu dem inzwischen erblindeten York Höller wieder auf, als Ehrengast beim Konzert zu seinem 70. Inzwischen besteht zwischen York Höller und Alexandra Klein ein reger Austausch.

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