Schützen 91 Sportler schossen um die Wette
Oberlinxweiler · Zum 90. Geburtstag des Oberlinxweiler Schützenvereins gab es nicht nur ein großes Turnier, sondern auch ein neues Kreiskönigspaar.
Wie heißt noch der Refrain einer bekannten Polka? Genau. „Schützenliesel, dreimal hat’s gekracht“. Und wie. Nach den ohrenbetäubenden Böllersalven der Schützen aus Otzenhausen und Güdesweiler marschierten die Vereine angeführt von den Fahnenträgern zum Schützenfest im Kreis Nordsaar in die Oberlinxweiler Kulturscheune ein. Zusätzlich feierte Gastgeber Ruhig Blut Oberlinxweiler seinen 90. Geburtstag. Höhepunkt war die Inthronisierung des neuen Kreiskönigspaares, dessen Namen bis zuletzt geheim gehalten wurden.
Die besten fünf weiblichen und männlichen Sportschützen des auf der Anlage in Oberlinxweiler veranstalteten Kreiskönigsschießen hatten eine Einladung erhalten. Insgesamt 91 Schützen legten beim Wettkampf das Gewehr und die Pistole an. Mit Daniela Schu und Thomas Haab kommt das Kreiskönigspaar vom Schützenverein Hubertus Hofeld-Mauschbach. „Ich habe mit dem zweiten Schuss einen 13-Teiler geschossen“, freute sich Schützenkönigin Daniela Schu. Ihr Vereinskamerad Thomas Haab, bekam nach seinem Erfolg 2001 in Dörsdorf, zum zweiten Mal die Kette des Schützenkönigs feierlich um den Hals gelegt. „Mit dem ersten Schuss habe ich einen 30-Teiler geschossen und dann aufgehört. Besser geht es doch nicht“, erklärte der treffsichere Haab.
Bei der Jugend schnappten sich Marie Brill aus Hofeld-Mauschbach und Jakob Zimmer, Tell Urexweiler, den Titel. Für den Erfolg in den Rundenwettkämpfen wurde das Jugendteam von Tell Urexweiler und bei den Schülern der Nachwuchs aus Dörsdorf ausgezeichnet. „Die Erfolge im Jugendbereich können sich sehen lassen“, meinte Nordsaar-Kreisschützenmeister Michael Brücker. Denn beim diesjährigen Jugend-Pfingst-Turnier traf der Nordsaar-Nachwuchs erneut ins Schwarze und machte nach 2016 und 2017 den Hattrick perfekt. „Mittlerweile haben wir den Pokal zum zwölften Mal gewonnen“, berichtete Kreisjugendleiter Michael Sick. Das prestigeträchtige Jugend-Pfingst-Turnier fand bereits zum 50. Mal statt. Zehn Nordsaar-Schützen traten dabei gegen die Konkurrenz aus den Kreisen Landau, Neustadt, Heidelberg, Landstuhl und Bliestal an. Nordsaar erzielte die Gesamtringzahl von 10 929, holte zehn Mannschafts- und 48 Einzelpunkte. Jüngste Schützin beim Turnier war die elfjährige Marie Hönge (Tell Urexweiler), die in sechs Wettkämpfen 1122 Ringe schoss und in der Einzelrangliste den zehnten Platz belegte. Paula Maldener (Falkenauge Hasborn) erzielte 1140 Ringe und landete als beste Nordsaar-Schützin auf Gesamtrang vier.
Walter Wolpert, Präsident des Saarländischen Schützenverbandes (SVS) lobte die Nachwuchsarbeit im Kreis und gratulierte dem Geburtstagskind Ruhig Blut Oberlinxweiler. Wegen des Finanzskandals beim Landessportverband (LSVS) sieht er allerdings harte Zeiten auf die Schützen zukommen. „Keiner weiß, wie es weitergeht“, sagte Präsident Wolpert. Der Verband habe Anträge in Höhe von 149 000 Euro an den LSVS gestellt, aber noch keine Antwort erhalten. „Auch Anträge auf vorläufigen Baubeginn sind gestellt, die Bauvorhaben sind ja vorhanden, doch gehört haben wir noch nichts“, sprach Wolpert von keinen schönen Zeiten für Funktionäre. Des Weiteren wurden beim Kreisschützenfest zahlreiche Ehrungen vorgenommen (siehe Info).
Der Schützenkreis Nordsaar wurde im Jahr 2015 nach der Kreisreform des Schützenverbandes aus dem Kreis 5 St. Wendel, Kreis 7 III-Theel und dem Kreis 9 Hochwald gegründet. Im Kreis sind 3478 Schützen gemeldet.
