140 US-Kriegsveteranen radeln am Donnerstag durch St. Wendel

St Wendel · Autofahrer müssen sich am Vormittag auf Behinderungen einstellen. Ein Tross Kriegsversehrter macht sich auf eine Rundfahrt durch die Kreisstadt. Bei der Polizei gil´t deswegen ein verschärfter Sicherheitsplan.

Zum ersten Mal steht eine Radsportveranstaltung in St. Wendel an, über die im Vorfeld kaum etwas an die Öffentlichkeit drang. Zum Soldier-Ride (Soldatenritt) kommen an diesem Donnerstag Kriegsveteranen der US-Armee in der Kreisstadt zusammen. Wie ein Sprecher der hiesigen Polizei mitteilt, fahren sie mit speziell ausgerüsteten und teils umgebauten Rädern auf einer Rundstrecke durch die Stadt. Start ist um 9 Uhr am Wendelinuspark. Von dort zieht sich der Tross mit angemeldeten 140 Teilnehmern unter anderem durch die Tholeyer, Momm- und Bahnhofstraße über den Schlossplatz, um den Dom, auf den Radweg des einstigen Bahndamms zurück zum Golfhotel. Der Gruppe gehören nach Mitteilung Versehrte verschiedener Auseinandersetzungen an, sowohl aktueller militärischer Konflikte als auch des Vietnamkriegs (1955 - 1975).

In den USA starten solche Radtouren unter Federführung der Organisation Wounded Warrior Project (WWP, Hilfsprojekt für verwundete Krieger). Mit diesen Aktionen, die laut Polizei fast ausschließlich in Übersee stattfinden, sollen Spenden eingetrieben werden, um Prothesen wegen amputierter Körperteile zu finanzieren. Aber auch psychische Betreuung der Opfer sowie finanzielle Hilfe für deren Familien will WWP unterstützen.

Der Rundfahrt-Start fällt auf den 11. September. An diesem Tag steuerten Terroristen 2001 zwei Flugzeuge ins World-Trade-Center in New York, dass darauf in sich zusammenstürzte. Dieser Anschlag kostete zig 1000 Menschen das Leben.

Wegen teils hochrangiger Vertreter an dieser Radtour gelten für die Polizei zusätzliche Sicherheitsstandards, um die gehandicapten Sportler zu schützen. Deshalb wurde die Veranstaltung bisher weitgehend geheim gehalten.

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