Wahlkampf 100 Prozent für den Spitzenkandidaten

Bliesen · Vertreterversammlung der CDU: Landrat Udo Recktenwald führt die Liste an. Klaus Bouillon mit humorvoller Rede.

 Die Kandidaten der CDU und der Kreisvorsitzende auf einen Blick: (von links) Jens Steffen Scheer, Hermann Scharf, Henning Fries, Dennis Meisberger, Liane Bonenberger, Werner Wilhelm, Udo Recktenwald, Stefan Spaniol,Martina Weiand, Christiane Brill, Alfred Schmitt, Andreas Veit, Christian Braun.

Die Kandidaten der CDU und der Kreisvorsitzende auf einen Blick: (von links) Jens Steffen Scheer, Hermann Scharf, Henning Fries, Dennis Meisberger, Liane Bonenberger, Werner Wilhelm, Udo Recktenwald, Stefan Spaniol,Martina Weiand, Christiane Brill, Alfred Schmitt, Andreas Veit, Christian Braun.

Foto: B&K/Bonenberger/

100 Prozent gab es am Mittwochabend im Bliesener Gemeindezentrum für den Spitzenkandidaten der CDU: Bei der Vertreterversammlung waren 83 von 93 Eingeladenen anwesend; 81 waren bei der Abstimmung noch im Saal. Und alle stimmten sie für Landrat Udo Recktenwald. Dieser sprach von einem „überwältigenden Ergebnis“, das ihn hochmotiviert in den Wahlkampf starten lasse. Denn die Veranstaltung galt nicht nur der Listenaufstellung für den Kreistag, sie war gleichzeitig der offizielle Wahlkampfauftakt der CDU für die Kommunalwahl am 26. Mai.

Alle Redner zeigten sich kämpferisch. Der Tenor: Die CDU will die Erfolgsgeschichte im Landkreis fortsetzen. Der Kreisvorsitzende Andreas Veit formulierte es so: „Lasst uns gemeinsam die nächsten vier Monate dafür kämpfen, dass wir am 26. Mai wieder stärkste Kraft werden.“ Auch bei den vier Bürgermeister-Wahlen im St. Wendeler Land sieht er gute Chancen. In Tholey und Nohfelden sowieso, wo laut Veit deutlich zu sehen sei, dass „sich die Kommunen weiterentwickelt haben“. Die Amtsinhaber Veit und Hermann Josef Schmidt treten wieder an.  Und in Freisen und Nonnweiler sieht er ebenfalls Potenzial, wenngleich es keine leichte Aufgabe sei, gegen Amtsinhaber anzutreten. Aber Alexander Becker in Freisen und Martin Schneider in Nonnweiler zeigten, „dass die CDU Alternativen zu bieten hat“.

Keine Alternative zur CDU sieht der saarländische Innenminister Klaus Bouillon. In seiner unterhaltsamen Rede, die für jede Menge Schmunzeln im Saal sorgte, betonte er: „Ich bin seit 40 Jahren in der Politik, und es war immer unstrittig, dass es im Kreistag eine CDU-Mehrheit gab. Und das soll auch so bleiben.“ In Saarbrücken, so scherzte er, heiße es schon, in St. Wendel gebe es die „schwarze Mafia“. 51,5 Prozent im Landkreis St. Wendel – mit Abstand folge Merzig-Wadern mit 45 Prozent. Die Partei müsse dafür Sorge tragen, dass diese Mehrheit ausgebaut werde. Das sei nicht einfach. Aber Bouillon sieht gute Chancen. Zumal seiner Meinung nach der Wahlkampf sich nicht nur auf die Drei-Monats-Frist beschränke. Viel überzeugender seien gute Arbeit, Zahlen und Fakten.  Und da stehe die CDU im Landkreis für neue Ideen und Ziele in den vergangenen Jahrzehnten. Bouillon nennt den Bostalsee, das Unternehmer- und Technologiezentrum, den Ferienpark. Und den Golfplatz: „Außer meiner Frau und meinem Hund gab es damals nur Gegner“, sagte der Minister.

Auch Zahlen hat er bei seinem Heimspiel – „Es ist schön, wieder zu Hause zu sein“ – parat. Seit er 2015 zur Landesregierung gewechselt ist, seien 300 Millionen Euro über seine Kanäle von der Landesregierung ins St. Wendeler Land geflossen. Allein 100 Millionen Euro an freiwilligen Leistungen. „40 Millionen sind in vier Jahren nach St. Wendel geflossen“, so Bouillon, 22 Millionen nach Nohfelden, elf Millionen nach Nonnweiler. Und er verspricht, auch mit Blick auf die anderen Gemeinden: „Ich werde 2019 dafür sorgen, dass es so weiter geht.“

Den langen Beifall genoss der Minister noch, dann ging es in Begleitung seiner Leibwächter schon zum nächsten Termin. In Bliesen übernahm die Landtagsabgeordnete Ruth Meyer die Moderation einer Fragerunde. Auf der anderen Seite des Mikros: der Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Stefan Spaniol, sowie Landrat Recktenwald und sein Birkenfelder Pendant Matthias Schneider. Dabei zeigte sich Schneider beeindruckt von der Arbeit im Landkreis St. Wendel: „Wir schielen schon etwas neidisch über die Landesgrenze.“ Die Zusammenarbeit mit Reckenwald passe – besser, als mit den meisten Kollegen in Rheinland-Pfalz. In vielen Bereichen sei das St. Wendeler Land besser aufgestellt als der Nachbarlandkreis. Er wünscht sich eine Intensivierung der gemeinsamen Wirtschaftspolitik und kündigte Pläne „links und rechts der A 62“ an. Bereits jetzt gebe es jede Menge  Berührungspunkte: der Umwelt-Campus oder der Nationalpark. Auch Recktenwald hat Pläne für die kommenden Jahre. Unter anderem nennt er die Digitalisierung der Schulen, die sich laut Spaniol auch die Fraktion auf die Fahnen geschrieben habe, den Öffentlichen Personen-Nah-Verkehr und die nachhaltige Regionalentwicklung. Und: Da im Landkreis Vollbeschäftigung herrsche, gelte es, dem Fachkräftemangel entgegen zu treten.

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