Kolumne Apropos Saarländer lieben Horoskope
Wussten Sie, dass wir Saarländer besonders gern Horoskope lesen? Das ist zumindest das Ergebnis einer Auswertung, die das Internet-Portal vorgenommen hat. Demnach liegen wir bundesweit auf Platz drei, hinter Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Letzter ist Hessen, da interessieren sich nur halb so viele Leute für Sternzeichen wie im Saarland. Dasselbe Portal hat herausgefunden, welche Sternzeichen die Politik dominieren. Und siehe da, es sind die Stiere. Das ergibt sich aus einer Auswertung der Geburtsdaten aller Bundestagsabgeordneten, die öffentlich zugänglich sind. Von den aktuell 709 Mandatsträgern sind nämlich 75 im Zeichen des Stiers geboren, nur 46 dagegen sind Skorpion. Auch bei den Parteien dominieren die Stiere, nämlich bei den Grünen, der FDP und der AfD. Bei der CDU ist es die Jungfrau, bei der SPD die Waage und bei den Linken der Widder. Nun gibt es hinreichend Studien, die belegen, dass Esoterik Mumpitz ist, aber ab und zu ins Horoskop schielen, ist okay. Man muss es ja nicht übertreiben wie der frühere US-Präsident Ronald Reagan, dessen Frau Nancy zutiefst abergläubisch war. Die veranlasste nämlich, dass der Präsident seine Termine nach dem jeweiligen Tageshoroskop einplante.
Dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ war dieser Umstand 1988 sogar eine Titelgeschichte wert: „Politik nach Horoskop“. Lange vor Reagan hat der römische Kaiser Nero sein Leben von der Astrologie leiten lassen wie auch seine Mutter Agrippina. Der sagte ein Astrologe voraus, ihr Sohn werde sie töten, sobald er Kaiser sei. Einer der seltenen Fälle, wo ein Astrologe recht hatte. Agrippina wurde am 23. März 59 n. Chr. im Auftrag Neros ermordet.