Riesenbovist war große Attraktion

Oberthal. Der große Saal des Gasthauses König in Oberthal hat sich am vergangenen Wochenende in einen kleinen Wald verwandelt. Die Pilzfreunde Saar-Pfalz veranstalteten gemeinsam mit dem Verein der Garten- und Naturfreunde Oberthal eine große Pilzausstellung. "Der Verein stellt alle zwei Jahre eine solche Veranstaltung auf die Beine", berichtet Thomas Brandt von den Pilzfreunden

 Thomas Brandt präsentiert stolz den Riesenbovist. Foto: Klotz

Thomas Brandt präsentiert stolz den Riesenbovist. Foto: Klotz

Oberthal. Der große Saal des Gasthauses König in Oberthal hat sich am vergangenen Wochenende in einen kleinen Wald verwandelt. Die Pilzfreunde Saar-Pfalz veranstalteten gemeinsam mit dem Verein der Garten- und Naturfreunde Oberthal eine große Pilzausstellung. "Der Verein stellt alle zwei Jahre eine solche Veranstaltung auf die Beine", berichtet Thomas Brandt von den Pilzfreunden. In der Ausstellung waren mehr als 200 verschiedene Pilzarten aus dem ganzen Saarland und dem Pfälzer Wald zu bestaunen. Um die Exponate zusammen zu tragen, haben 25 Helfer drei Tage lang fleißig Pilze gesammelt. Besonders bemerkenswert ist, dass fast ausschließlich frische Pilze ausgestellt wurden. "Wir haben eine große Artenvielfalt an Pilzen, und es werden jedes Jahr fünf bis zehn neue Arten entdeckt, die dann neu von den Biologen beschrieben werden müssen", erklärt Brandt. Die Bandbreite der ausgestellten Pilze reicht von den essbaren Pilzen wie Steinpilzen und Pfifferlingen bis hin zu sehr giftigen Pilzen wie dem grünen Knollenblätterpilz. Ein ausgewachsenes Exemplar dieses Pilzes tötet nach Verzehr innerhalb weniger Tage, da es die Leber zerstört. Aber auch kuriose Dinge gab es bei der Pilzausstellung zu sehen. Ein besonders großes Exemplar des essbaren Riesenbovists, das mehr als fünf Kilogramm auf die Waage brachte oder einige Schopftintlinge, die nach einer Lebensdauer von etwa drei Tagen zu Tinte zerfließen und bereits im Mittelalter als Schreibmaterial verwendet wurden. Die wahrscheinlich größte Attraktion der Ausstellung war ein Hut, der ganz aus Pilzen gefertigt war. "Das ist eine Technik, die nur ganz wenige Menschen auf der Welt beherrschen. Dieser hier kommt aus Rumänien", erläutert Heribert Demuth, der Vorsitzende der Garten- und Naturfreunde Oberthal. "Wir haben vor acht Jahren schon einmal eine Pilzausstellung zusammen durchgeführt und es ist schön, dass das jetzt wieder geklappt hat", so Demuth. Ein kleiner Wermutstropfen waren die Besucherzahlen. Demuth meint, dass die wohl an der schlechten Pilzsaison lägen. Trotzdem hätten die Mitglieder der Vereine fleißig gesammelt und eine sehr beachtliche Pilzvielfalt zur Ausstellung mitgebracht.