Rathaus sanieren statt neu bauen

Berschweiler. Das Marpinger Rathaus soll saniert werden. Darauf haben sich am Mittwochabend die Mitglieder des Marpinger Gemeinderates festgelegt, die im Berschweiler Gasthaus "Bruche Wirtschaft" berieten

Berschweiler. Das Marpinger Rathaus soll saniert werden. Darauf haben sich am Mittwochabend die Mitglieder des Marpinger Gemeinderates festgelegt, die im Berschweiler Gasthaus "Bruche Wirtschaft" berieten. Damit dürfte ein Neubau des Verwaltungssitzes in der Marpinger Marienstraße, wie von der CDU-Mehrheitsfraktion favorisiert, zumindest in weite Ferne gerückt sein - schon wegen der angespannten finanziellen Situation der Gemeinde Marpingen. So hat das Saarbrücker Planungsbüro Argus Concept, das von der Gemeindeverwaltung mit einer Standortuntersuchung beauftragt worden war, einen Sanierungsbedarf von knapp einer Million Euro am alten Gebäude an der Urexweiler Straße ausgerechnet. Währenddessen ein Neubau sogar mit 2,1 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Bei beiden Varianten kämen allerdings noch etwa 500 000 Euro für einen Rathaussaal hinzu.Es gibt HandlungsbedarfZunächst hatte Marpingens Bürgermeister Werner Laub (SPD) die unhaltbaren Zustände beklagt und "dringenden Handlungsbedarf" angemahnt: "Das ist schon seit 1994 in der Diskussion. Wir haben wohl eines der schlechtesten Rathäuser im Saarland." Dass etwas geschehen muss, stellte auch CDU-Fraktionschef Peter Keßler klar: "Wir wissen, dass Schäden wie im Bereich der Toiletten behoben werden müssen. Zudem muss ein behindertengerechter Zugang geschaffen werden." Er machte aber keinen Hehl daraus, dass er und seine Christdemokraten weiterhin für einen Neubau in der Marienstraße eintreten wollen, weil ein Rathaus im Ortskern anzusiedeln sei, "dorthin, wo sich die Bürger bewegen, nicht wie jetzt auf einem Berg", wie es Keßler begründete. Hierin sieht er sich durch die Argus-Concept-Untersuchung bestätigt, die die "direkte Lage im Ortskern, zwischen dem angrenzenden Schulbereich und dem Einkaufszentrum, direkt an der Pilger-Achse" positiv hervorhebt. Jedoch müssten, um das neue Rathaus an dieser Stelle bauen zu können, Häuser abgerissen und Grundstücke von Privatleuten erworben werden, von denen noch nicht einmal bekannt ist, ob sie überhaupt verkaufen wollen. Dennoch hielt Keßler am Mittwochabend daran fest, dass langfristig - "und hier spreche ich von einem zeitlichen Bereich von größer/gleich zehn Jahren" - ein Neubau an der Marienstraße ins Auge gefasst werden sollte. Zumal eine Sanierung des alten Rathauses, das 1909 gebaut wurde und bis 1966 eine Schule war, "nur auf den ersten Blick" günstiger sei: "Es werden wohl mehr Kosten anfallen als prognostiziert." "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach." Mit diesen Worten brachte es Stefan Kunz auf den Punkt, der namens der SPD-Fraktion die "preiswertere" Lösung der Sanierung des alten Hauses unterstützte. Was schließlich in einen einstimmigen Beschluss des Marpinger Gemeinderates mündete. Meinung

Es muss sofort etwas geschehen

Von SZ-Redakteur Rainer Ulm Klar ist, am Marpinger Rathaus muss etwas gemacht werden. Und zwar sofort. Nicht nur im Interesse der Bürger, sondern auch in dem der Mitarbeiter, denen unter anderem marode Klos und undichte Fenster zugemutet werden. Unklar ist indes, warum das - möglicherweise neue - Rathaus partout im Ortszentrum stehen muss. Schließlich ist es Verwaltungssitz der Gemeinde und nicht des Ortes Marpingen.

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