Rapper Ben Salomo über Antisemitismus „Juden werden immer noch als Aliens gesehen“

St. Wendel · Der jüdische Rapper Ben Salomo kehrte der Hip-Hop-Szene vor zwei Jahren wegen antisemitischer Äußerungen den Rücken. Heute engagiert er sich in der Prävention und warnt davor, dass Hass wieder vermehrt einen Platz in der Mitte der Gesellschaft bekommt.

 Ben Salomo wurde selbst Opfer von antisemitischer Hetze. Trotzdem versteckt er sich nicht, sondern steht zu seiner Identität.

Ben Salomo wurde selbst Opfer von antisemitischer Hetze. Trotzdem versteckt er sich nicht, sondern steht zu seiner Identität.

Foto: Thomas Koehler/photothek.de

Was es bedeutet, für seine Identität diskriminiert zu werden, erfuhr Ben Salomo bereits als Kind. Auch während seiner späteren Karriere als Rapper war er immer wieder antisemitischer Hetze ausgeliefert. Im Jahr 2017 entschied der Familienvater, solche Anfeindungen nicht mehr länger hinzunehmen. Er stieg aus der Hip-Hop-Szene aus und in die Präventionsarbeit ein. Inzwischen tourt der 43-Jährige durch Deutschland und sensibilisiert Jugendliche für Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Juden-Hass. Bei einem Besuch in St. Wendel vergleicht er Antisemitismus mit Herpes. In Zeiten, in denen das Immunsystem der Demokratie schwächele, breche dieser an die Oberfläche hervor.