Rallye-WM im St. Wendeler Land Fans feiern „friedlich und umweltbewusst“

St. Wendel · Besucher aus der ganzen Welt kamen zur ADAC-Rallye ins St. Wendeler Land. Die örtlichen Veranstalter zeigten sich mit dem Ablauf zufrieden.

 Der Este Ott Tänak (rechts) und sein Copilot Martin Järveoja aus Finnland feiern ihren Sieg auf dem Podest am Bostalsee.

Der Este Ott Tänak (rechts) und sein Copilot Martin Järveoja aus Finnland feiern ihren Sieg auf dem Podest am Bostalsee.

Foto: B&K/Bonenberger/

Vier Tage lang haben Tausende Fans bei der ADAC-Deutschland-Rallye im Landkreis den Atem angehalten. Die internationale Völkerwanderung startete am Donnerstag mit dem Shakedown und der Wertungsprüfung (WP) St. Wendeler Land in Mosberg-Richweiler.

„In der Spitze waren zwischen 6000 und 7000 Fans an den beiden Zuschauerpunkten“, berichtete Löschbezirksführer David Werle. Über den Tag verteilt, so Werle weiter, hätten 2500 Autos und 200 Wohnmobile im 380-Einwohner-Dorf geparkt. „Nur kurz vor Beginn der Wertungsprüfung ist es mit der Parkmöglichkeit knapp geworden.“

Wegen eines Rückstaus musste der Kassenbereich am Ortseingang bis zur L 322 vorgezogen werden. „Bei der Bewirtung haben wir mehrfach nachordern müssen“, erläuterte Werles Stellvertreter Björn Seibert. Generell sprach er von einer entspannten Stimmung an der Strecke. „Und da ist nicht viel an Müll liegen geblieben“, betonte Seibert. Auch die Abreise nach Beendigung der WP sei ohne Komplikationen verlaufen. „Den gesamten Tag musste die Bevölkerung nur wenige Einschränkungen hinnehmen“, meinte Werle. Im Nachgang sammelten die Feuerwehrleute noch die auf den Wiesen liegenden Zigarettenkippen auf.

Gut angenommen wurden am Samstag auch die beiden Prüfungen bei Freisen. Die Belgier, Esten und Finnen gönnten sich zum Frühstück Bier. Als der Finne Esapekka Lappi kurz dem Abbiegen auf die L122 mit seinem Citroen ins Unterholz rutschte, meinten die Finnen zunächst, dass es sich um Jari-Matti Latvala handelt, dem sie eher einen solchen Abflug zutrauten. Apropos Latvala. Der Toyota-Pilot hatte es zuvor eilig und wurde mit Tempo 70 in Werschweiler geblitzt. Dafür bekam er vom Veranstalter eine Strafe in Höhe von 500 Euro aufgebrummt. Wesentlich entspannter war da Andrea aus dem Rheinland: Sie saß auf einem Stühlchen und überbrückte die Wartezeit auf die Rallye mit Malen. Mit Block und Stift widmete sie sich in aller Seelenruhe Wald und Bäumen.

Szenenwechsel und zur Rallyeparty an die WP Römerstraße zwischen Urexweiler und Marpingen. Dort gab es am Morgen vor der Kasse in Marpingen einen Rückstau von zwei Kilometern. „Über den Tag verteilt hatten wir rund 4000 Autos auf den ausgewiesenen Parkplätzen“, berichtete Florian Rech, Pressesprecher der Gemeinde Marpingen. Die erste WP sei gut abgelaufen, sagte der stellvertretende WP-Leiter Guido Schirra aus Urexweiler. Allerdings konnte er sich zwischendrin am Imbissstand des Zuschauerpunktes „Adamloch“ nur ganz kurz stärken. Das bimmelnde Handy bremste seinen Appetit. „Da kommt man zu nichts“, meinte Schirra und machte sich wieder ab auf die Strecke.

Eine belgische Gruppe hielt sich außerhalb der ausgewiesenen Flächen auf und musste dort entfernt werden. Denn die zweite Durchfahrt auf der Römerstraße stand an. „Die war besser besucht, als die erste WP“, verglich Rech. Der Pressesprecher ging von insgesamt rund 10 000 Fans am kompletten Veranstaltungstag aus. „Die Besucher waren alle friedlich und umweltbewusst – und auf der Wiese ist kaum Müll zurückgeblieben“, beobachtete die Urexweiler Ortsvorsteherin Margret Geiger (CDU).

  Im Visier: Die Sprungkuppe auf der Wertungsprüfung Römerstraße ist ein beliebter Platz für die Fans. Die Autos fliegen im wahrsten Sinne vorbei.

Im Visier: Die Sprungkuppe auf der Wertungsprüfung Römerstraße ist ein beliebter Platz für die Fans. Die Autos fliegen im wahrsten Sinne vorbei.

Foto: Mike Biehl
 Hunderte Wohnmobile parkten auf dem Sportplatz in Mosberg-Richweiler. Dort hatten Motorsport-Fans aus aller Welt ihr Lager aufgeschlagen.

Hunderte Wohnmobile parkten auf dem Sportplatz in Mosberg-Richweiler. Dort hatten Motorsport-Fans aus aller Welt ihr Lager aufgeschlagen.

Foto: Frank Faber

Eine zugenommene Besucherzahl vermeldete Rech vom Punkt in Marpingen. „Die Organisation hat gepasst und die Vereine haben ein gutes Geschäft machen können“, lautete sein erstes Fazit. Nachdem die Piloten die WP beendet hatten, fuhren die Fans zur Panzerplatte nach Baumholder weiter, und die Straßensperrungen wurden aufgehoben.

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