Warnung Polizei warnt vor dubiosen Anrufern

St. Wendel · Abzocke statt Gewinnausschüttung. Vor allem ältere Menschen sind im Visier der Betrüger.

Derzeit mehren sich wieder dubiose Anrufe bei älteren Mitmenschen. Das teilt Armin Stengel mit, der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Nordsaarland.

Einer dieser Anrufe sei Mitte Dezember bei einem 82-jährigen Mann aus Weiskirchen eingegangen. Ein unbekannter Anrufer teilte ihm mit, dass er 38 000 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen habe. Um diesen Gewinn zu erhalten, müsse er zuvor eine sogenannte „Steam-Karte“ im Wert von 700 Euro besorgen. Dieser Betrag würde laut des dubiosen Anrufers die angefallenen Kosten für Notar und Transport abdecken.

„Wie im vorliegenden Fall, werden die Opfer entweder zu einer Überweisung auf ein Konto gedrängt oder zum Erwerb von Steam-Karten aufgefordert“, erklärt Stengel. Der Wert dieser Karten (siehe Infobox) betrage meist mehrere hundert Euro. „Spätestens an dieser Stelle sollten die Angerufenen stutzig werden, denn sie sollen in Vorkasse treten“, weiß der Polizeihauptkommissar. Meist würden die Täter beim nächsten Anruf dann Druck bei den Opfern aufbauen. Sie würden etwa mit dem Verfall des Gewinnes drohen, wenn der geforderte Betrag nicht sofort bereitgestellt wird.

Die Ganoven fordern ihre Opfer auf, den Code auf diesen Steam-Karten freizurubbeln und diesen anzusagen. „Haben die Täter diese Daten, ist das Geld verloren“, erklärt Stengel. Die Täter würden den Code schon beim Ansagen prüfen, lösen ihn sofort ein und buchen das Geld auf eines ihrer Konten. Ist der Vorgang abgeschlossen, hören die Opfer nie wieder etwas von den Anrufern. Der Gewinn bleibe aus.

Um nicht auf solche Betrüger reinzufallen, hat die Polizei ein paar Tipps parat. So rät Stengel beispielsweise, stets stets misstrauisch zu sein, wenn ein Anruf von einer unbekannte Nummer eingeht. Wer sich nicht sicher ist, ob es sich um Betrüger handelt, sollte eine weitere, vertrauenswürdige Person hinzuziehen, die das Gespräch mitverfolgen kann.

„So ist man nicht allein und kann nicht so schnell überrumpelt werden“, erklärt Stengel. Wer einen Kriminellen an der Strippe hat sollte dessen Forderungen ignorieren, das Telefonat beenden und die Polizei informieren.  Für die Polizei sollte man laut Stengel folgende Daten bereithalten: Gesprächsverlauf, Datum und Uhrzeit des Anrufs, Nummer des Anrufers (falls ersichtlich), Name des Anrufers (auch wenn dieser vermutlich gefälscht ist) sowie Auffälligkeiten der Stimme wie zum Beispiel Akzente.

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