Pizza Wagner baut zweite riesige Kühltruhe

Otzenhausen. Direkt angebaut an das vorhandene Hochregallager der Firma Pizza Wagner entsteht im Industriegebiet Otzenhausen ein zweites. Die Ausmaße der Baustelle sind imposant. 31 Meter hoch ragen die Stahlträger in den Himmel. Angeseilt arbeiten die Fachkräfte in luftiger Höhe, fügen die Stahlteile zusammen, bauen die notwendigen Maschinen ein, verlegen Leitungen

 Im Industriegebiet Otzenhausen entsteht das zweite Hochregallager. Foto: SZ

Im Industriegebiet Otzenhausen entsteht das zweite Hochregallager. Foto: SZ

Otzenhausen. Direkt angebaut an das vorhandene Hochregallager der Firma Pizza Wagner entsteht im Industriegebiet Otzenhausen ein zweites. Die Ausmaße der Baustelle sind imposant. 31 Meter hoch ragen die Stahlträger in den Himmel. Angeseilt arbeiten die Fachkräfte in luftiger Höhe, fügen die Stahlteile zusammen, bauen die notwendigen Maschinen ein, verlegen Leitungen. Die Maße des fertigen Kühllagers: 120 Meter lang, 22 Meter breit, 31 Meter hoch. "Wir verdoppeln die Lagerkapazitäten unseres Wagner-Versand-Zentrums", sagt Geschäftsführer Gottfried Hares im SZ-Gespräch. 11 000 Paletten, bepackt mit Pizzen, werden allein im neuen Lager Platz finden. "Aufgrund des Wachstums der letzten Jahre reichen unsere Lagerkapazitäten nicht mehr aus", begründet Hares den Neubau, in den das Unternehmen 6,5 Millionen Euro investiert. Vom Wagner-Versand-Zentrum in Otzenhausen gehen die meisten tiefgefrorenen Pizzen per Lkw auf ihre Reise ins In- und Ausland. Zurzeit nutzt Pizza Wagner neben dem vorhanden Tiefkühllager in Otzenhausen aber noch ein Außenlager in Groß-Gerau. Noch können Besucher des Industriegebietes Otzenhausen das riesige Stahlskelett des neuen Lagers sehen. Aber schon bald wird dieses hinter dicken Dämmplatten verschwunden sein. Eine gute, luftdichte Isolierung ist wichtig. Denn in dem neuen Lager wird es minus 24 Grad kalt sein. Kältemaschinen sorgen für gleichmäßige, niedrige Temperatur. Im neuen Lager wird es nicht nur kalt sei wie im Hochgebirge, auch der Sauerstoffgehalt der Luft wird dieser Region entsprechen, 15 Prozent. Weniger Sauerstoff bedeutet geringere Brandgefahr.Das neue Hochregallager arbeitet wie das schon vorhandene, 2005 gebaute. In diesem ist es ebenfalls minus 24 Grad kalt. Bis unter die Decke reichen die Regale, auf denen Roboter die Pizza-Paletten absetzen. Die Staplerfahrzeuge fahren vollautomatisch auf Schienen, sie holen die Paletten, die über Förderbänder hereingebracht werden ab und bringen sie auf einen freien Lagerplatz. Auf dem Rückweg bringen die Fahrzeuge andere Paletten wieder mit, die dann über Bänder aus der Halle in die wartenden Lastwagen gebracht werden.Computer steuern LagerComputer steuern die Lagerverwaltung, sorgen dafür, dass die bestellte Pizzasorte zum richtigen Lkw kommt. Nicht nur dies. Sondern auch, dass die Paletten so in den Lkw geladen werden, dass die, die als erste bei einem Kunden raus muss, als letzte aufgeladen wird.Die Computer steuern auch das Einsortieren der Ware. "Nach dem System der chaotischen Lagerhaltung", erklärt Gottfried Hares. Vereinfacht gesagt steuern die Stapler einfach freie Plätze an. Wobei der Computer dafür sorgt, dass viel verlangte Sorten nicht unter der Decke und nicht in der hintersten Ecke abgestellt werden, damit die Stapler keine zu weiten Wege fahren müssen. "Viel nachgefragte Artikel nennen wir A-Artikel. Sie stehen vorne im Lager", sagt Hares. Schon in der Pizzaproduktion erhalten die Paletten Etiketten. Anhand dieser kann sie das Computersystem identifizieren, verwalten, einlagern und wiederfinden. "Wir können so immer sagen, wie viele Pizzen wir von welcher Sorte auf Lager haben", sagt Hares. Nur mit modernster Datenverarbeitung und den dazugehörigen Experten kann ein solches System im Dauerbetrieb arbeiten. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll das neue Tiefkühllager fertig sein. Dann können im Wagner-Versand-Zentrum gleichzeitig sieben Lastwagen beladen werden. Zurzeit sind es drei. Jeder dieser Lkw fasst 30 bis 33 Paletten. Dann steuert Pizza Wagner von Otzenhausen aus den ganzen Warenvertrieb des Unternehmens, bis nach Norwegen und Moskau.