Beschränkte Öffnung gefordert Bürgermeister Klär kämpft für den Einzelhandel

St. Wendel · St. Wendels Bürgermeister Peter Klär fordert in einem Schreiben an Ministerpräsident Hans ein landesweites Förderprogramm für den innerstädtischen Einzelhandel.

 St. Wendels Bürgermeister Peter Klär, hier bei der Freigabe der Fußgängerzone für den Radverkehr, fürchtet um den Einzelhandel in seiner Stadt.

St. Wendels Bürgermeister Peter Klär, hier bei der Freigabe der Fußgängerzone für den Radverkehr, fürchtet um den Einzelhandel in seiner Stadt.

Foto: Bonenberger/Kreisstadt St. Wendel

In einem Schreiben an den saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) hat sich St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU) dafür stark gemacht, die strikte Schließungsverfügung im Einzelhandel Ende Januar nicht weiter zu verlängern. Vielmehr solle eine Öffnung unter besonderen Beschränkungen ermöglicht werden. Zudem fordert er ein spezielles Förderprogramm der Landesregierung für den innerstädtischen Einzelhandel im Saarland. „Der stationäre Einzelhandel, die Gastronomie und Hotellerie leiden sehr unter der Schließungsverfügung“, begründet Klär seine Initiative. „Ich bin in Sorge um die inhabergeführten Betriebe.“ Klär argumentiert, dass geöffnete Ladentüren und Pandemiebekämpfung nicht im Widerspruch stehen müssten. Das habe der Einzelhandel in den vergangenen Monaten bewiesen. Darauf weise auch der Einzelhandelsverband zu Recht hin.

St. Wendels Verwaltungschef sieht den Handel nach eigener Aussage als zentralen Baustein für die Anziehungskraft einer Stadt – insbesondere für eine Innenstadt wie die von St. Wendel, deren Attraktivität und Atmosphäre in weiten Teilen auch von der Kundenfrequenz des stationären Einzelhandels bestimmt werde. Neben den Kunden der St. Wendeler Geschäftswelt gebe es aber auch Besucher, die die Innenstadt aus anderen Gründen aufsuchen. Das Beispiel St. Wendel zeige deshalb, wie wichtig es ist, dass eine Stadt selbst mit Kulturevents, attraktiven Märkten und Sportveranstaltungen Besucher und damit potenzielle Kunden anzieht.

Doch all dies sei im vergangenen Jahr nicht möglich gewesen. „Die fehlenden Umsätze allein durch die nicht von der Stadt durchgeführten Großevents liegen bei rund 30 Millionen Euro“, schätzt Klär. Diese Kaufkraft fehle jetzt dem Einzelhandel, den Gastronomen und der Hotellerie. Deshalb betont der Bürgermeister der Kreisstadt in seinem Schreiben an die Landesregierung: „Das darf sich 2021 so nicht wiederholen. Wir verlieren die Seele unserer Städte."

Die Unternehmung Innenstadt – also der Mix aus aktivem Stadtmarketing, gepflegter Gastronomie, Hotellerie und attraktivem Einzelhandel – stoße in der jetzigen Situation an ihre Grenzen. Klär regt daher ein spezielles Förderprogramm für den innerstädtischen Einzelhandel an. So könne die Landesregierung die Innenstädte für die Zukunft sichern. Abschließend schreibt der Rathaus-Chef: „Ich vertraue darauf, dass durch eine gemeinsame Kraftanstrengung eine weitere Zuspitzung im Einzelhandel abgewendet werden kann.“

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