KircheÖkumene in Namborn funktioniertZum Artikel "Sonntagvormittags keine Zeit für Ökumene"Zu diesem Bericht fiel mir eine Legende aus Indien ein: Ein armer Bauer ging täglich auf seinem Weg zur Arbeit an einer Kirche vorbei. Gerne wäre er in diese Kirche eingetreten, um gemeinsam mit seinen Nachbarn am Gottesdienst teilzunehmen. Dies wurde ihm jedoch von einem Priester verwehrt. Dieser sagte ihm, er dürfe nur kommen, wenn er bereit sei, allerlei Vorschriften, Regeln und Gesetze einzuhalten, die die Priester sich ausgedacht hatten. Da ging der Bauer traurig weg. In der Nacht erschien ihm Gott im Traum und sagte: "Sei nicht traurig, weil man dir den Einlass verwehrt hat. In dieser Kirche und bei diesen Priestern wohne ich schon lange nicht mehr."Ist diese Legende übertragbar auf das, was sich hierzulande abspielt? Viele katholische und evangelische Christen würden gerne das Abendmahl miteinander feiern. Die katholische Kirchenleitung verbietet dies. Ich bin überzeugt, dass Jesus sich zusammen mit Katholiken und Protestanten an einen Tisch gesetzt hätte. Aber auch er wurde von den Pharisäern und Schriftgelehrten kritisiert, weil er mit Zöllnern und Sündern gemeinsam Mahl hielt. Die Tatsache, dass durch das Verhalten der katholischen Kirchenleitung die Ökumene immer wieder blockiert wird, macht mich nicht nur traurig, sondern auch wütend und zornig. Diesen unchristlichen Gefühlsausbrüchen kann ich nur ausweichen im Gedenken an das Gebet, das Jesus sprach: "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."Ein Glück nur, dass hier in Namborn katholische und evangelische Christen gut und friedlich miteinander leben und in vorbildlicher Weise gegenseitige Nachbarschaftshilfe leisten.Ida Müller, Namborn