Volles Haus beim großen Fest der Schlepperfreunde

Güdesweiler · Das Schleppertreffen in Güdesweiler wird immer beliebter. Meist mit angehängtem Bauwagen waren diesmal 270 Traktorfahrer auf Achse, um an der idyllischen Weiheranlage ihr Quatier aufzuschlagen. Mit musikalischem Kurzprogramm wurde aus gutem Grund gefeiert: Die Güdesweiler Schlepperfreunde gibt es seit 20 Jahren.

 Jede Menge Betrieb herrschte beim elften Güdesweiler Schleppertreffen am Fischweiher. Fotos: Frank Faber

Jede Menge Betrieb herrschte beim elften Güdesweiler Schleppertreffen am Fischweiher. Fotos: Frank Faber

Aus allen Richtungen rollten die Traktoren am Wochenende an der Güdesweiler Weiheranlage an. Ob Eicher, Schlüter, Deutz oder Lanz - es können gar nicht alle Typen aufgezählt werden, die vertreten waren. Ein schöneres Geschenk hätten die 270 Teilnehmer den Güdesweiler Schlepperfreunden zum 20. Geburtstag nicht machen können. "Einfach klasse", schwärmte der Güdesweiler Schlepperfreund Eric Reuter, der bundesweit Einladungen zur Dieselross-Fete verschickt hatte. Werner Braun aus dem Hunsrückdorf Beltheim kam mit seinem Eicher auf dem Rückweg vom Chiemsee vorbei. Sieben Stunden im Konvoi volles Rohr gefahren seien die Renchtäler Schlepperfreunde aus Oberkirch-Bottenau im baden-württembergischen Ortenaukreis. "Wir pflegen eine alte Freundschaft", sagte der Renchtäler-Vorsitzende Josef Brandstetter.

80 Liter Bier in sieben Stunden

50 Schlepper hatte Reuters Kollege Axel Will in den Parc fermé vor der Fischerhütte gelotst, dann ging nichts mehr. Gleich am Anfang der aufgereihten Fahrzeuge blieben die Besucher und Traktoren-Liebhaber staunend stehen. Der 60-jährige Oldtimer und Geräteträger mit dem aufgesetzten Holzfass der Marke Eicher von Eckhardt Dietwald war früher in einer österreichischen Zuckerrübenfabrik im Einsatz. Dietwald hat nachträglich Zapfhähne ans Fass montiert, in dessen Innenraum eine komplette Kühlanlage für den Gerstensaft installiert ist. Apropos Bier: Das Nahrungsmittel stellten die Schleppertreff-Freunde aus Walhausen im eigenen Bauwagen her. "In sieben Stunden können wir 80 Liter brauen", erklärte Braumeister Jürgen Peiffer.

Oh, hat sich da ein Fahrzeug selbstständig gemacht? Ohne Fahrer rollte ein Hangmäher über das Gelände. "Da sitzt keiner drauf", riefen überraschte Menschen. Der Güdesweiler Schlepperfreund Will eilte heran, setzte sich auf das Gerät und war völlig perplex, dass sich das Vehikel sofort von selbst abschaltete. Jochen Hans, der den Hangmäher zu Vorführungszwecken fernsteuerte, lachte und erklärte: "Jeder meint, das Gerät geht ohne Person fremd. Der Hangmäher ist für die Steillagen konzipiert werden, die Fernsteuerung hat eine Reichweite von 200 Metern". Gerade als Hans die Mähmaschine per Funk zurückbeorderte, büxte ein vierbeiniger Rasenmäher aus dem Streichelzoo von Benjamin Simon aus. Nach kurzer Zeit konnte das schwarze Schaf wieder eingefangen werden.

 Früher Melasse, jetzt Bier im Fass: Eckhard Dietwald mit seinem Gerätetrager der Marke Eicher.

Früher Melasse, jetzt Bier im Fass: Eckhard Dietwald mit seinem Gerätetrager der Marke Eicher.

Am Samstagabend teilten sich Schlepperfahrer auf. Einige genossen die Lagerfeueridylle am Fischweiher, der Rest verfolgte die Partie bei der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Italien. Erst als nach Mitternacht der Saarländer Jonas Hector den alles entscheidenden Elfmeter verwandelte, kam die Band Moonlight noch zu ihrem Kurzauftritt. "Der Sonntag war sehr gut besucht", sagte Mike Seibert, der Vorsitzende vom Förderverein des Angelsportvereins, der das Treffen zum elften Mal organisiert hat. "Wir haben 100 Helfer benötigt, ohne sie könnten wir so ein großes Ding gar nicht auf die Beine bringen", so Seibert. Über die Hälfte der 270 Schlepperfahrer blieben bis Montagmorgen in Güdesweiler , stärkten sich mit einem Frühstück und tuckerten dann gemächlich nach Hause.

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