Demonstrationen in St. Wendel und Oberthal VdK gibt pflegenden Angehörigen eine Stimme

St Wendel/Oberthal · Sozialverband macht auf Misere in der häuslichen Pflege aufmerksam. Demos ohne Menschen in St. Wendel und Oberthal.

 Eine Demo für Nächstenpflege – unter diesem Motto stand die Kampagne des Sozialverband VdK – hier vor dem Brühlzentrum in Oberthal. 

Eine Demo für Nächstenpflege – unter diesem Motto stand die Kampagne des Sozialverband VdK – hier vor dem Brühlzentrum in Oberthal. 

Foto: Ralf Mohr

Demo ohne Menschen? Geht das denn überhaupt? „Ja das geht“, erklärte die Kreisvorsitzende des Sozialverbands VdK. „Die Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, haben keine Zeit um auf sich aufmerksam zu machen, um auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Daher übernehmen wir diesen Part und versuchen, die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass die Pflege von Angehörigen zu Hause eine wichtige Stütze unseres Sozialstaates ist. Dem entgegen stehen aber die Hürden, die den Menschen in den Weg gelegt werden und die finanziellen, gesundheitlichen und vor allem auch seelischen Nachteile, die ihnen aus dieser Pflegetätigkeit entstehen“, so die Kreisvorsitzende. Und weiter: „Mit der bundesweiten VdK-Kampagne Nächstenpflege’‘ möchte der Sozialverband VdK auf die Nöte in der häuslichen Pflege aufmerksam machen. Was die Angehörigen leisten, wird viel zu wenig honoriert. Mit den Demos möchten wir auf die Not der Angehörigen hinweisen. Sie haben einen 24-Stunden-Job, sieben Tage in der Woche, müssen auf Urlaub verzichten und sind oft in Not. Viele pflegen ihre Angehörigen vollkommen selbstlos, geben ihren Beruf auf, verzichten auf wichtige Renten- und Sozialbeiträge“, so Koletzki-Rau. Auch fehlten oft die grundlegenden Informationen über Hilfen die einem zustehen und wie und wo man diese beantragen kann. Auch und vor allem dabei könne der VdK helfen, erklärte die Kreisvorsitzende. Durch pflegende Angehörige werden auch immense Kosten in der Pflege eingespart, gab sie weiter zu bedenken. „Das, was diese Angehörigen leisten, wird viel zu wenig honoriert. Gerade eben hat mir eine Frau erzählt, dass sie sogar psychologische Hilfe in Anspruch nehmen muss, weil sie dem Druck einfach nicht mehr standhalten kann. Das sind unhaltbare Zustände in einem Land wie Deutschland. Umso wichtiger ist es, dass wir als VdK uns für die Menschen stark machen.“