Wegen Corona Töpfermarkt muss eine Runde aussetzen

Oberthal · Aus Sorge vor dem Coronavirus sagt Oberthal bereits jetzt die Veranstaltung Anfang Mai ab.

 Froschkönige in Keramik und andere kreative Schöpfungen gibt es 2020 nicht in Oberthal zu sehen. Kein Happy-End, Corona zwingt Veranstalter zur Absage.

Froschkönige in Keramik und andere kreative Schöpfungen gibt es 2020 nicht in Oberthal zu sehen. Kein Happy-End, Corona zwingt Veranstalter zur Absage.

Foto: atb-thiry/atb-thiry/Fotograf-Bonenberger

Kunstvolles aus Ton und Keramik – das hält einmal im Jahr, immer am ersten Maiwochenende – Einzug in Oberthal. Der internationale Töpfermarkt ist ein Aushängeschild für die Gemeinde, wie es deren Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) formuliert. Umso schmerzlicher ist es, 2020 darauf zu verzichten. „Es tut wohl ähnlich weh, wie den Ostermarkt in St. Wendel abzusagen“, führt der Rathaus-Chef im SZ-Gespräch einen Vergleich an. Und es geschieht aus dem gleichen Grund: Corona.

Spätestens, seit die Landesregierung verfügt hat, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern abzusagen, sei dies ein Selbstläufer geworden. In der Regel schlenderten zwischen 5000 und 10 000 Menschen über den Töpfermarkt in Oberthals Ortsmitte. Veranstalter ist die Gemeinde zusammen mit dem Handwerker- und Gewerbeverein. Mit dessen Vorsitzenden, Axel Haab, hielt der Bürgermeister kurz Rücksprache. „Es war für mich selbstverständlich, unter diesen Umständen abzusagen“, sagt Haab.

Der Markt ist Anfang Mai, trotzdem haben sich die Verantwortlichen  schon jetzt entschieden, für klare Verhältnisse zu sorgen. „Wenn ich erst kurz vor dem Markt die Entscheidung getroffen hätte, wären bereits Kosten entstanden, unter anderem für den Zeltverleih, Plakate und Flyer“, erläutert Rausch. Dass letztere noch nicht gedruckt sind, sei einem Zufall zu verdanken. „Abstimmungen bezüglich des verkaufsoffenen Sonntags standen noch aus.“

60 Zusagen von Ausstellern lagen der Gemeinde bereits vor, 17 wollten sich an dem Wettbewerb, der unter den Kunsthandwerkern ausgetragen wird, beteiligen. Es ist Brauch, dass die besten drei Arbeiten ausgezeichnet und anschließend in einer Tombola, zusammen mit anderen Preisen, verlost werden. „Die Schüler der Oberthaler Grundschule haben bereits fleißig Lose verkauft“, lobt Haab. Etwa 1000 dürften es sein. „Die Kinder sollen für dieses Engagement belohnt werden“, sagt Rausch. Die Tombola-Lose behalten ihre Gültigkeit fürs nächste Jahr. Wer sein Geld zurück haben möchte, solle sich mit der Gemeindeverwaltung in Verbindung setzen.

Nach 18 Auflagen des Marktes wird es dieses Mal am ersten Maiwochenende ungewohnt leer und ruhig in Oberthal sein. Besucher und Aussteller beleben nicht das Veranstaltungsgelände, sondern sind auch im wahrsten Sinne des Wortes ein Gewinn für die Gastronomie und jene Vereine, die Kulinarisches anbieten. „Aber jeglichen finanziellen Aspekt muss man hinten anstellen, wenn es um die Gesundheit geht“, sagt Rausch. Er und Axel Haab sind sich einig: Sie als Veranstalter müssen auf Nummer sicher gehen und verantwortlich handeln. Was bedeute, Veranstaltungen wie den Töpfermarkt abzusagen. Und das nicht nur fürs erste Maiwochenende, sondern für 2020. „Den Markt in den Herbst zu verlegen, macht keinen Sinn“, sagt Haab. Es sei zeitlich zu knapp zum Planen. Außerdem, so ergänzt Rausch, hätten viele Aussteller feste Termine übers Jahr verteilt.

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