Theaterfreunde Oberthal brachten Thriller auf die Bühne Wenn sich der Hausmann als Agent entpuppt

Gronig · Ein ehemaliges Mitglied des Secret-Service wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Das führt zu einem beschwingten Durcheinander.

 Die Schauspieler der Theaterfreunde Oberthal brachten die Agentengeschichte „Hausmann undercover“ auf die Bühne.

Die Schauspieler der Theaterfreunde Oberthal brachten die Agentengeschichte „Hausmann undercover“ auf die Bühne.

Foto: Marion Schmidt

Im Groniger Gasthaus „Zum Krug im grünen Kranze“ ist das Agenten-Fieber ausgebrochen. Spencer Spoon, ein ehemaliger Secret-Service-Mann, wird plötzlich von seiner Vergangenheit eingeholt. Unter dem Namen Harry Hills führte er bis dahin ein gutbürgerliches Leben mit Frau Samantha und Tochter Beverly. Unter vielen Irrungen und Wirrungen beginnt nun der Schein seines beschaulichen Familienlebens zu bröckeln. Und der bei einem Überfall erbeutete Geldkoffer, das Objekt der Begierde aller Beteiligten, ist am Ende auch verloren.

An vier Abenden haben die Theaterfreunde Oberthal den turbulenten Agententhriller „Hausmann undercover“ mit ihren Laienschauspielern auf die Bühne gebracht. Insgesamt rund 700 Zuschauer sahen sich das Schauspiel an. Bei der Auswahl des Stückes hatte Spielleiter Wolfgang Hargarter nach eigener Aussage bereits im Vorfeld überlegt, ob er die Rollen mit seinen Schauspielern besetzen kann. „Ich versuche jedes Jahr, ein neues Genre zu finden. Wenn feststeht, welche Mitglieder mitspielen werden, suche ich drei Stücke zur Auswahl“, erklärt der Spielleiter.

Seit 1989 steht der Theaterfachmann den Oberthaler Theaterfreunden als Regisseur, Bühnenbauer und Ehrenmitglied zur Verfügung. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen der Vereinsmitglieder musste er seine Truppe in diesem Jahr im Eiltempo von der ersten Probe im Januar bis zur Premiere Anfang April leiten. „Für den Agententhriller konnten wir nur drei Monate proben. Das waren sehr harte und kompakte Proben. Ich bin aber sehr stolz auf die Truppe, dass jeder das so gut gemeistert hat.“

Zehn Akteure stehen bei dem Stück auf der Bühne. Mit viel Fingerspitzengefühl hat Hargarter jedem die passende Rolle zugeteilt. Was nicht schwer war. Denn bis auf Jonas Simon, der zum zweiten Mal dabei ist, bringen alle Laienschauspieler langjährige Bühnenerfahrung mit.

Vereinsvorsitzender Dieter Dewes mimt den Ex-Spion Spencer Spoon souverän und mit spielerischer Leichtigkeit. Köstlich wie Patrick Färber einen in feiner Seide steckenden Auftragskiller mit spanischem Akzent spielt. Als wahres Talent verschiedener Stimmlagen begeistert Janine Heidinger mit ihrer Rolle der Rosine Murphy, einer Freundin des Hauses. Mal in hohen Tönen tüdelnd, mal im dunklen Bass brummend begeistert sie das Publikum mit ihrem Auftritt. Wenn Ilka Leismann in ihrer Rolle einer Bewährungshelferin lispelnd „sie slimmer Spitzbube“ säuselt, werden die Lachmuskeln der Zuschauer aufs Äußerste strapaziert. Und mittendrin Werner Klees als cooler CIA-Agent Mike Monroe in lässigem Outfit mit schwarzer Lederjacke.

  Werner Klees als cooler CIA-Agent (links) mit Dieter Dewes, Ex-Spion Spencer Spoon, und Ilka Leismann, die lispelnde Bewährungshelferin.

 Werner Klees als cooler CIA-Agent (links) mit Dieter Dewes, Ex-Spion Spencer Spoon, und Ilka Leismann, die lispelnde Bewährungshelferin.

Foto: Marion Schmidt

Die Aufführung der Theaterfreunde war eine Gemeinschaftsleistung aller Akteure vor und hinter den Kulissen. Als bei der Abschlussvorstellung der Bühnenvorhang ein letztes Mal fiel, wollte der anerkennende Applaus wie an den Abenden zuvor nicht enden. Spielleiter Wolfgang Hargarter freute sich über viele junge Besucher im Publikum: „Das ist ein Trend, den wir schon seit ein paar Jahren beobachten. Ich glaube, die Jugendlichen suchen wieder mehr Abwechslung abseits vom Internet.“ Schwieriger sei es hingegen, Nachwuchs wie den 20-jährigen Jona Simon für die Theatertruppe zu finden. Wer die Oberthalern Amateurschauspieler verstärken wolle, finde im Netz weitere Infos unter: www.theaterfreunde-oberthal.de.

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