Staatsschutz ermittelt: Drei Männer mischen Flüchtlingsunterkunft auf

Steinberg-Deckenhardt · Samstagnacht gegen 2 Uhr tauchten drei Männer bei der Flüchtlingsunterkunft in Steinberg-Deckenhardt auf. Laut Polizei blieb es bei verbaler Provokation. Jörg Bernarding, Vorsitzender des betreuenden Vereins, geht nicht von einer geplanten Aktion aus.

Wollten sie wirklich nur provozieren oder hatten sie Schlimmeres im Sinn? In der Nacht von Freitag auf Samstag tauchten drei Männer bei der Flüchtlingsunterkunft in Steinberg-Deckenhardt auf. Sie sollen nach Auskunft der Polizei betrunken gewesen sein. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums spricht von "verbalen Provokationen" gegenüber den Bewohnern "ohne direkten strafrechtlichen Bezug". Ein Betreuer forderte die Gruppe Männer auf, das Gelände zu verlassen. Doch ohne Erfolg.

Erst als die Polizei kam, flüchteten zwei der Männer . Ein dritter wurde von dem Betreuer festgehalten. Aber auch seine Kumpels kamen nicht weit. Die Polizei erwischte sie ganz in der Nähe der Unterkunft. Außerdem stellten die Beamten einen Baseballschläger sicher, den die Männer bei sich hatten. Gegen sie läuft nun ein Verfahren wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs. Die weiteren Ermittlungen übernimmt der Staatsschutz. Jörg Bernarding, Vorsitzender des Vereins Zeltlagerplatz, der das Max-Braun-Zentrum und somit aktuell auch die Flüchtlingsunterkunft betreibt, wurde sofort über die Ereignisse Freitagnacht informiert. "Man sieht, dass man einen professionellen Wachschutz braucht", sagte er am Sonntag auf SZ-Nachfrage. Man mache sich Gedanken, aber keine größeren Sorgen, beschreibt er die Gefühlslage nach dem nächtlichen Auftauchen einer Männer-Gruppe auf dem Gelände. "Ich schätze es so ein, dass diese Aktion eine Mischung aus Betrunkensein und der momentan aufgeheizten Stimmung war."

Von einer geplanten Aktion gegen die Flüchtlinge geht Bernarding nicht aus. Auch rechnet er mit Blick auf die Zukunft nicht mit Problemen. Aktuell leben 35 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Max-Braun-Zentrum. Am Samstag haben die Betreuer offenen mit den Jugendlichen über den nächtlichen Ärger mit drei Männern, die ungefugt auf das Gelände kamen, gesprochen. Nur wenige Jugendliche seien laut Bernarding in der Nacht wach gewesen und hatten die Provokationen mitgekriegt. Es habe sich aber schnell rumgesprochen. Am Sonntag hingegen seien schon wieder andere Themen aktuell gewesen.

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