Schmunzeln über kuriose Parteinamen

Namborn/Oberthal. "Nach dem Kaffee kommen noch Leute", sagt Gerold Hoffmann am Sonntagnachmittag in einem Klassenzimmer der Erweiterten Realschule Namborn. Dort geben die Leute des Namborner Wahlbezirks 110 ihre Stimme ab. Vor dem gegenüberliegenden Zimmer, wo die Bürger aus Heisterberg und dem nördlichen Teil Namborns wählen, müssen die Leute gegen 15 Uhr in der Schlange stehen

Namborn/Oberthal. "Nach dem Kaffee kommen noch Leute", sagt Gerold Hoffmann am Sonntagnachmittag in einem Klassenzimmer der Erweiterten Realschule Namborn. Dort geben die Leute des Namborner Wahlbezirks 110 ihre Stimme ab. Vor dem gegenüberliegenden Zimmer, wo die Bürger aus Heisterberg und dem nördlichen Teil Namborns wählen, müssen die Leute gegen 15 Uhr in der Schlange stehen. "Mit Briefwähler haben wir 689 Wahlberechtigte", sagt Gerold Hoffmann, der Vorsteher von Wahlbezirk 110.Der Wahlbezirk 100, der gegenüber abstimmt, habe dagegen über 800 Wahlberechtigte, weil dort ein Neubaugebiet hinzugekommen sei. "Rund 40 Prozent haben bis zu diesem Zeitpunkt gewählt", sagt Hoffmann gegen 15 Uhr. Probleme habe es bislang nicht gegeben. Hoffmann rechnet "auf jeden Fall" mit einer höheren Wahlbeteiligung in seinem Wahlbezirk als vor fünf Jahren. Der Grund: Neben der Europa- und der Kommunalwahl stimmen die Namborner über den neuen Bürgermeister der Gemeinde ab. "Die Wahlbenachrichtigung bitte nicht wegwerfen", sagt Wahlhelferin Carmen Fiscus zu einem Wähler. Im Falle einer bei zwei Kandidaten unwahrscheinlichen Stichwahl um das Bürgermeisteramt wird das Dokument nämlich noch einmal benötigt. Wahlvorsteher Hoffmann rechnet damit, dass das Auszählen der Wählerstimmen bis 22 Uhr am Sonntag dauert. Die Reihefolge der Auswertung sei festgelegt. Zunächst werde die Europawahl ausgezählt, dann die Bürgermeisterwahl und schließlich die Stimmen für den Kreistag, den Gemeinde- sowie Ortsrat. "Ich wähle aus Überzeugung", sagt Klaus Naumann, nachdem er seine Stimmzettel in die Urnen geworfen hat. Um sich ein Bild zu machen, habe er Veranstaltungen unterschiedlicher Parteien besucht. "Fünfzig, fünfzig", antwortet Naumann auf die Frage, wie er die Chancen der Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl sieht. Wie Klaus Naumann aus Namborn sagt auch der Oberthaler Dirk Monz, dass die Plakate der Parteien keinen Einfluss auf seine Wahlentscheidung hätten. Monz steht im Foyer der Grundschule Oberthal und hält seinen zehn Monate alten Sohn Jaden auf dem Arm, während seine Frau Manuela ihre Stimme in einem Klassenzimmer abgibt. Monz findet, dass die Parteien sich das Geld für die Plakate sparen könnten, und es besser für soziale Zwecke spenden sollten. Als Manuela Monz ihre Stimme abgegeben hat, nimmt sie Jaden auf den Arm, damit ihr Mann nun wählen gehen kann. Ihre Wahlentscheidung macht Manuela Monz davon abhängig, "wie die Kandidaten auftreten, was sie sagen und wie sie es sagen". Derjenige Kandidat bekomme dann ihr Kreuz, der mit dem übereinstimmt, "was ich denke", sagt die Oberthalerin. Die Bürger dreier Wahlbezirke geben in der Grundschule von Oberthal ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung habe insgesamt "um 14 Uhr bei rund 60 Prozent" gelegen, sagt Reiner Burkholz, der Vorsteher eines Oberthaler Wahlbezirks. Für Erheiterung bei Wählern habe der 93 Zentimeter lange Stimmzettel für die Europawahl gesorgt. Zudem habe manch kurioser Parteiname die Oberthaler schmunzeln lassen. Um 18 Uhr machen sich Burkholz und die übrigen Oberthaler Wahlhelfer ans Stimmenzählen. Für ihren Einsatz bekommen die Wahlhelfer das "Erfrischungsgeld". Für den gesamten Wahltag gibt es in Oberthal 21 Euro.

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