Ratssaal hat nach 34 Jahren ausgedient

Oberthal. Etwas Besonderes war die Sitzung des Oberthaler Gemeinderates am Donnerstagabend. Nicht, weil alle zehn Tagesordnungspunkte einstimmig verabschiedet wurden. Das geschieht in dem Vier-Parteien-Rat schon ab und zu. Es war auch nicht nur die Jahresabschlusssitzung. Es war die letzte Sitzung im Ratssaal im alten - so muss man ab Montag sagen - Rathaus

 Heinz Haupenthal machte hinter sich die Türe zu. Foto: SZ

Heinz Haupenthal machte hinter sich die Türe zu. Foto: SZ

Oberthal. Etwas Besonderes war die Sitzung des Oberthaler Gemeinderates am Donnerstagabend. Nicht, weil alle zehn Tagesordnungspunkte einstimmig verabschiedet wurden. Das geschieht in dem Vier-Parteien-Rat schon ab und zu. Es war auch nicht nur die Jahresabschlusssitzung. Es war die letzte Sitzung im Ratssaal im alten - so muss man ab Montag sagen - Rathaus. 1976, so erinnerte sich Heinz Haupenthal, tagte der Rat der Gemeine Oberthal zum ersten Mal in diesem Saal. Und von da an bis auf wenige Ausnahmen 34 Jahre lang. Davon erlebte Haupenthal 29 mit. Denn das CDU-Fraktionsmitglied gehört mit einer Unterbrechung dem Gemeinderat seit 1974 an.Und er war es auch, der als dienstältestes Ratsmitglied nach der Sitzung die Tür des Saales hinter sich zumachte.

Bis es soweit war, hatte der Rat entschieden, dass die Gewerbe-, Grundsteuer A und B im kommenden Jahr nicht erhöht werden. Die Gewerbesteuer ist mit 370 Prozent die niedrigste im Landkreis. Die Grundsteuer A mit 240 Prozent wird nur von St. Wendel und Nonnweiler unterboten. Die Grundsteuer B liegt im Vergleich mit den übrigen Gemeinden im Landkreis in der Mitte.

Eine gute Nachricht brachte Revierförster Hans Michel mit in die Sitzung. Der Oberthaler Wald hat mehr Ertrag gebracht, als im Forstwirtschaftsplan 2010 vorgesehen. 85 000 Euro - 55 000 Euro waren erwartet - verdiente die Gemeinde mit dem Holzverkauf. Der Preis für Fichtenstammholz sei kräftig von 70 auf 90 Euro pro Festmeter gestiegen, nannte Michel als Ursache der erfreulichen Entwicklung. 2010 kostete die Gemeinde ihr Wald 48 000 Euro. Ausgaben in dieser Größenordnung sind auch für 2011 bei Einnahmen von 65 000 Euro geplant. "Eine vorsichtige Einschätzung", wie der Förster erklärte. Halte sich der derzeitige Holzpreis, lägen die Einnahmen natürlich höher.

"Wir haben einen Weg gefunden, zum Wohle der Bürger gut und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten", lobte und dankte CDU-Fraktionschef Hermann Scharf zum Jahresschluss die Opposition. Gleiches kam prompt von SPD-Fraktionsvorsitzenden Walter Kunkel zurück, der mit Blick auf die vergangenen Jahre bemerkte, dass man gemeinsam vieles auf den Weg gebracht habe: neuer Bauhof, neue Grundschule, neuer Dorfplatz und und. Mit Blick auf die Zukunft, die nicht einfach werde, beendete Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) diese besondere Sitzung mit dem Wunsch, die gute Zusammenarbeit möge auch im neuen Ratsaal funktionieren. "Wir haben einen Weg gefunden, zum Wohle der Bürger gut und vertrauensvoll zusammen zu arbeiten."

Hermann Scharf, CDU-Fraktionschef

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