Radau-Lambert räumt bei deutscher Meisterschaft ab
Oberthal · Grandioser Finaltag für die saarländischen Kegler bei den deutschen Meisterschaften in Oberthal. Gleich vier Titel gab es zu feiern. Nur im Herreneinzel war einer besser: Mike Mertsch von den SK Kamp-Lintfort ließ im Endlauf ein Trio aus Oberthal abblitzen.
Sportliche Höchstleistungen, Dramatik, Spannung und die Emotionen: Die Endläufe in der Königsdisziplin der Kegler bei den deutschen Meisterschaften in Oberthal hielten, was sie versprachen. Die Kegelsporthalle war am Samstag bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor dem Herreneinzel war der Ehrenvorsitzende der Kegelfreunde Oberthal , Robert Teichert, optimistisch. "Wir haben drei Kegler im Finale, da muss doch was gehen", hoffte der 70-Jährige und nahm seinen Platz auf dem Sprecherpodest ein.
Seinem Nachfolger als Vereinschef, Daniel Schöneberger, räumte er ebenso wie Holger Mayer gute Titelchancen ein. Jürgen Wagner und den Kamp-Lintforter Mike Mertsch sah er in der Außenseiterrolle.
Das Publikum auf der Tribüne im voll besetzten Kegelzentrum spaltete sich in zwei Lager: Saarland gegen Nordrhein-Westfalen. Riesenjubel der heimischen Zuschauer beim letzten Wurf im dritten Block: Lokalmatador Schöneberger räumte ab und zog mit 716 Holz an Mertsch (713) vorbei. Mayer (694) blieb noch in Reichweite. Es war ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen.
Außenseiter trumpft groß auf
"Um diesen Spitzensport zu betreiben, müssen sich die Sportler neben dem Bahntraining auch körperlich fithalten", meinte Teichert, der angespannt auf das weitere Geschehen blickte. Und dort trumpfte jetzt Mertsch auf. "Sensationell, er hat wie im Rausch gespielt", sagte Mayer hinterher. Auch Schöneberger hatte dem Lauf des Kamp-Lintforters nichts mehr entgegenzusetzen. "Er hat überhaupt keine Schwäche erkennen lassen", meinte Schöneberger respektvoll. Mit einem goldenen Händchen legte Mertsch 963 Holz um und jubelte über den Einzeltitel. "Sich in Oberthal gegen drei Oberthaler durchzusetzen, ist schon außergewöhnlich", freute sich der Meister. Schöneberger (937 Holz ), Mayer (931 Holz ) und Wagner (892 Holz ) landeten auf den Plätzen.
Ähnlich spannend verlief das Finale im Dameneinzel. Hier lag die Oberthalerin Yvonne Ruch lange vorne. Ihre Konkurrentin Elke Radau-Lambert vom Bundesligisten KSC Dilsburg blickte derweil ungläubig in Richtung ihrer dreijährigen Tochter Clara. "Sie ist meine Glücksbringerin", erzählte Radau-Lambert später. Auch diesmal. Teilweise satte 30 Holz lag Radau-Lambert hinter Ruch, ehe sie aufdrehte. "Ich wollte eigentlich nur eine schöne Zahl spielen, dass es dann mehr als zehn blanke in Serie wurden, ist sagenhaft", strahlte Radau-Lambert. Mit 929 Holz verdrängte die aus Landsweiler stammende und in Thalexweiler wohnende Radau Konkurrentin Ruch (900) somit noch auf den zweiten Rang. Radau-Lambert jubelte kurz über die erfolgreiche Titelverteidigung und schloss dann Glücksbringerin Clara in die Arme.
Triumph für Ehepaar Mayer
Einen Titel aber gab es auch für die Gastgeber: Holger Mayer holte sich mit Ehefrau Bianca den Titel im Mixed-Paarkampf. "Ich bin mit der DM zufrieden", resümierte Mayer. Am Sonntag ging er dann beim Ultramarathon über 51,4 Kilometer im Eifel-Ort Waxweiler an den Start. Auch der KF-Vorsitzende Schöneberger zog ein positives Fazit der einwöchigen DM. "400 Starter, gute Zuschauerzahlen und eine super Stimmung", bilanzierte er. Svenja Lambert aus Oberthal und der Hüttersdorfer Robin Schrecklinger holten die Einzeltitel in der Altersklasse U24. Mit neun Mal Gold stellten die Saarkegler den erfolgreichsten Landesverband der Titelkämpfe.
