In der Oberthaler Bliestalhalle geht richtig die Post ab. Gleich auf drei Matten zeigen die jungen Judoka beim Nikolausturnier des JC Oberthal , was sie schon alles drauf haben. Bei der 39. Auflage messen sich 119 Mädchen und Jungen unter zwölf Jahren in acht verschiedenen Gewichtsklassen miteinander. Für einige von ihnen ist es der erste Wettkampf überhaupt - und genau das ist auch der Hauptaspekt der Traditionsveranstaltung, bei der diesmal 15 saarländische Vereine vertreten sind.

"Ich bin schon ein bisschen nervös", gesteht Joel Karrer aus Saarbrücken vor seinem allerersten Turnier-Auftritt. Erst vor fünf Monaten hat er mit Judo begonnen, am Ende darf sich der Elfjährige über den dritten Platz in seinem Pool freuen. "Gerade für Anfänger ist dieses Turnier gut", meint auch Patrick Grün (29). Er ist Trainer beim JC Quierschied und mit 16 Kindern nach Oberthal gereist. "Hier sind keine zu hohen Gürtelgrade dabei. Und die Atmosphäre ist klasse. Vor allem, wenn der Nikolaus nachher die Ergebnisse bekannt gibt. Dieses Turnier ist für uns jedes Jahr ein fester Termin."

Worte, die Robert Morsch sicher gerne hört. Mit der Resonanz bei der diesjährigen Auflage zeigt sich der Vorsitzende des JC Oberthal sehr zufrieden. Und auch die Entwicklung im eigenen Verein bewertet Morsch positiv. Nachdem zwischenzeitlich ein Einbruch bei den Mitgliederzahlen zu registrieren war, geht es beim Judoclub wieder bergauf. "Wir haben vor etwa fünf Jahren begonnen, in den Schulen Schnupperkurse anzubieten. Das hat sich ausgezahlt. Mittlerweile haben wir wieder rund 90 Kinder und Jugendliche im Verein", berichtet Morsch.

Einer davon ist Henri Henkes. Der Neunjährige betreibt schon seit fünf Jahren Judo und gehört damit trotz seines jungen Alters am Sonntag schon zu den alten Hasen . "Ich finde an Judo gut, dass es immer einen fairen Kampf gibt", sagt Henri. Und tatsächlich: Auch wenn es in den Duellen in Oberthal immer um Sieg oder Niederlage geht, die Fairness steht im Vordergrund. Allerdings lässt sich das eine oder andere Wehwehchen dann doch nicht ganz vermeiden. Auch bei Josua Zentgraf kullern zwischenzeitlich ein paar Tränen. "Ich habe mir an der Schulter wehgetan", berichtet der Achtjährige aus Merzig. Dann aber beißt er auf die Zähne. Im Duell mit Hava Amchadov, die in ihren vorherigen Kämpfen schon den einen oder anderen Jungen auf die Matte gelegt hat, wehrt Josua die energischen Angriffe der Siebenjährigen aus Saarbrücken ab und sichert sich Platz drei. Im Anschluss kann er dann auch schon wieder lachen. Aber auch für Hava gibt es trotz der knappen Niederlage von Papa Ruslan den ausgestreckten Daumen - so wie ihn praktisch jeder der jungen Judoka am Sonntag verdient hat.