400 Kilometer Menschenkette bis zur Raumstation ISS: Kann die Weltraum-Aktion noch gelingen?
Oberthal · Die Gemeinde Oberthal ruft erneut alle Saarländer auf, nach und nach eine Menschenkette bis zur Raumstation zu bilden. Es fehlen noch etliche Meter.
Schaffen es die Saarländer, an der rund 400 Kilometer entfernten Internationalen Raumstation (ISS) anzudocken? Diese Frage hatte Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) vergangenes Jahr zum Start einer galaktischen Mitmachaktion in den Raum geworfen. Das angestrebte Ziel: Nach und nach sollte eine Menschenkette gebildet werden, um symbolisch den Weg von der Erde bis zu Astronaut Matthias Maurer in den Weltraum zurückzulegen.
Den Anfang machten die Jungen und Mädchen der Grundschule in Oberthal am 12. Dezember (wir berichteten). Mit ausgestreckten Armen stellten sie sich nebeneinander auf – vom Schulhof, entlang der Schwimmbadstraße bis zum Parkplatz der Bliestalhalle. Die offizielle Messung ergab eine Länge von exakt 120 Metern. Ein ordentliches Ergebnis zum Auftakt. Damals war Rausch optimistisch, dass es gelingen würde, das ambitionierte Ziel zu erreichen. „Vielleicht schaffen wir ja nicht nur den Hinweg zur ISS, sondern auch noch den Rückweg zur Erde“, legte der Verwaltungschef die Messlatte sogar noch ein gutes Stückchen höher.
Inzwischen ist die anfängliche Euphorie jedoch ein kleines bisschen getrübt. Die Beteiligung an der Aktion ist nicht so stark, wie Rausch es sich erhofft hatte. Zwar hätten inzwischen weitere Grundschulen, Betriebe sowie Privatpersonen ebenfalls Ketten gebildet und Fotos davon ans Rathaus gesendet. „Aber insgesamt haben wir bisher nur eine Strecke von 477 Metern überbrückt“, bedauert der Bürgermeister. Es fehlen also noch 399 523 Meter. Aufgeben will Rausch deshalb aber noch lange nicht. Stattdessen ruft er noch einmal dazu auf, sich zu beteiligen. „Matthias hat die ersten 100 Tage auf der ISS geschafft und wir bitten alle mitzumachen, damit wir mit unserer Aktion, eine Menschenkette zu bilden, insgesamt auch die Entfernung von 400 Kilometer von der Erde bis zur Raumstation schaffen!“
Jeder, der Lust habe, sei willkommen, sich einzubringen – ob Firmen, Schulen, Kindergärten, Vereine, Familien oder Freunde. Auch der Kreativität seien keine Grenzen gesetzt. „Wenn sich Hundebesitzer treffen, dürfen sie beispielsweise auch ihre Vierbeiner integrieren“, schlägt der Rathauschef vor. Selbst die Verwendung von Steinen, Autos oder sonstigen Hilfsmitteln sei gestattet. Hauptsache es gelinge, die Lücke bis zum Groniger Astronauten zu schließen.
Die Teilnehmer der Aktion sind dazu aufgerufen, ihre Kette zu dokumentieren. Die Fotos, samt Längenangabe der zurückgelegten Strecke, können sie per E-Mail entweder an die Gemeindeverwaltung (rathaus@oberthal.de) oder die Firma azzurromedia Werbung & Design (cosmic-kiss@azzurro-media.de) schicken. Sie werden unter anderem im Weltraum-Museum ausgestellt, das vor ein paar Wochen im Rathaus eröffnet hat. „Einige Bilder möchten wir auch zu Matthias in die Raumstation schicken, um ihm eine Freude zu bereiten“, kündigt Bürgermeister Rausch an.