Festival Little Woodstock holt alle zusammen

Steinberg-Deckenhardt · Hippie-Stil, New-Age-Musik und das ganz große Feeling: Im Kleinen geht das in Steinberg-Deckenhart beim „Little Woodstock Festival“.

 Sylvia und Bernd Ferone kommen aus der Region und sind Stammgäste beim „Little Woodstock Festival“.

Sylvia und Bernd Ferone kommen aus der Region und sind Stammgäste beim „Little Woodstock Festival“.

Foto: Jennifer Sick

Schon beim Betreten des Max-Braun-Zentrums am Wochenende hat man das Gefühl, in eine andere Welt abzutauchen. Als erstes fällt eine alte Couch auf. Sie steht unter freiem Himmel und scheint Sammelpunkt für die unterschiedlichsten Leute zu sein: Man entdeckt bunt gefärbte Haare, Pudelmützen, Batikshirts. Einige Meter weiter haben sich Menschen um ein Lagerfeuer versammelt. Auch sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Jung und Alt, Hippies, Punks und Gothics. Sie alle lachen, singen, essen und trinken gemeinsam. „So ist das bei Little Woodstock“, erklärt Organisator Herry Weiland. „Wir haben hier ein sehr familiäres und emotionales Feeling, das unseren Besuchern gut tut.“ Das bestätigen auch Jhon und Aline. Sie kommen extra aus Heidelberg nach Steinberg-Deckenhardt, um drei Tage lang die Atmosphäre des Festivals aufzunehmen. „Little Woodstock ist Familie“, findet Jhon.

Neben der Teilnahme bietet er außerdem gemeinsam mit seiner Frau auf dem dazugehörigen Basar Schmuck an. „Vieles ist selbstgemacht, manches haben wir in Indien erstanden und mitgebracht“, erzählt Jhon über sein Sortiment. Er ist einer von vielen Verkäufern auf dem Festival. An ihren Ständen findet man verschiedenste Waren von Traumfängern über farbenfrohe Haremshosen bis hin zu Klangschalen. Neben dem Basar und dem Gefühl, das den Besuchern von „Little Woodstock“ so wichtig ist, ist es vor allem aber auch die Musik, die die Menschen anlockt. Drei Tage lang sorgen verschiedene Bands in Steinberg-Deckenhardt für gute Unterhaltung. Angefangen bei lokalen Größen wie Sylvia und Bernd Ferone über Bands wie Peter Borsch‘s Bröselmaschine bis hin zu Institutionen wie die Band Ton Steine Scherben, die am letzten Tag des Festivals die Bühne rockt.

Die Auswahl ist groß und auch die verschiedenen Stilrichtungen bieten jede Menge Abwechslung. Sie reichen von Folk über Reggae bis hin zu Hip Hop. „Bei uns geht es nicht darum, nur die Musik der 60er-Jahre zu bieten“, erklärt Weiland das Konzept von Little Woodstock. „Der Name bezieht sich auf das Gefühl, das wir hier haben.“ Und das komme bei den Leuten gut an. Dass auch viel Arbeit hinter dem Festival steckt, bekommen sie nicht mit. „Seit 27 Jahren organisiere ich Little Woodstock“, erzählt Herry, der bei den Besuchern des Festivals mittlerweile bekannt ist wie ein bunter Hund. Doch in diesem Jahr hatte der Veranstalter auch einige Hürden zu meistern.

„Die Vorbereitungen waren dieses Mal sehr, sehr anstrengend, weil nicht alles glatt gelaufen ist“, sagt Weiland. Außerdem, so der Organisator weiter, wurde ihm in der Nacht von Samstag auf Sonntag einiges an Bühnenequipment gestohlen, so dass ein Teil der Show am Sonntag spontan umgeplant werden musste. Doch der Veranstalter und die Musiker sind erfahren und können auch Mal improvisieren. Wichtig hierbei war, den Auftritt von „Ton Steine Scherben“ als Höhepunkt des Festivals so reibungslos wie möglich ablaufen zu lassen. Trotz aller Widrigkeiten möchte Weiland auch im nächsten Jahr wieder ein Little Woodstock-Festival anbieten. Noch weiß er zwar nicht, wie die Veranstaltung dann aussehen wird, doch das Vorhaben steht schon fest.

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