Beigeordnete in Oberthal gewählt Neues Duo an der Seite von Rausch

Oberthal · Während der konstituierenden Sitzung des Oberthaler Gemeinderats haben dessen 27 Mitglieder neue Beigeordnete gewählt.

 Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (Mitte) hat neue Vertreter an seiner Seite: den Ersten Beigeordneten Dirk Schäfer (rechts) und den Beigeordneten Timo Backes.

Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (Mitte) hat neue Vertreter an seiner Seite: den Ersten Beigeordneten Dirk Schäfer (rechts) und den Beigeordneten Timo Backes.

Foto: Evelyn Schneider

Gut war sie, die Stimmung im Oberthaler Gemeinderat. Mit einer teils veränderten Mannschaft ist das Gremium in eine neue Amtszeit gestartet. „Viele bekannte, aber auch neue Gesichter sehe ich heute“, sagte Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) beim Blick ins Rund. „Das ist das Schöne zu Beginn eine Legislaturperiode. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“ Und die Weichen für diese sollten in der konstituierenden Sitzung im Bürgersaal des Rathauses gestellt werden.

Zunächst verpflichtete Rausch die 27 Ratsmitglieder „zur gesetzmäßigen und gewissenhaften Ausübung ihres Amtes“ [...] und zur „Treuepflicht gegenüber der Gemeinde“. Dies tat er per Handschlag. Lächelnd ging es einmal an den Tischreihen in U-Form vorbei.

Kaum in Amt und Würden mussten die Ratsmitglieder sogleich die ersten Entscheidungen treffen – und das in geheimer Abstimmung. Es galt, die Beigeordneten der Gemeinde zu wählen. Von den Zuschauerplätzen aus beäugte der bisherige Erste Beigeordnete Michael Maurer das Geschehen und wartete gespannt, wer sein Nachfolger werden würde. Die mit 15 Sitzen stärkste Fraktion im Rat, die Christdemokraten, schlug als Kandidaten ihren Fraktionssprecher Dirk Schäfer vor. Die Sozialdemokraten (zehn Sitze) und die Mini-Fraktion der Linken (zwei Sitze) benannten keinen Kandidaten.

So mussten die Räte auf ihren Wahlzetteln lediglich Ja oder Nein ankreuzen. Als Wahlhelfer übernahmen Dennis Baumgart und Günter Raber das Auszählen. Gewissenhaft wurden die Zettel gestapelt, durchgezählt und nochmal durchgezählt. Schließlich verkündete Dennis Baumgart: „27 Stimmen wurden abgegeben, 25 Mal Ja, zwei mal Nein.“ Somit war das Ergebnis eindeutig. Bürgermeister Rausch schaute auf Dirk Schäfer. „Ich nehme die Wahl an“, sagte dieser. „Danke für das Votum.“

Sogleich zückte der Verwaltungschef die Ernennungsurkunde, überreichte sie an seinen zukünftigen Vertreter und nahm Schäfer den Eid ab, dass er das „Amt gerecht und unparteiisch verwalten“ wolle. Das Prozedere ist für den 49-jährigen Schäfer nichts Neues. Von 2006 bis 2009 war er bereits Beigeordneter der Gemeinde Oberthal. Michael Maurer nutzte die Gelegenheit, seinem Nachfolger als Erster zu gratulieren. Gleich darauf schloss sich Uwe Schäfer, Sprecher der SPD-Fraktion, an.

Ruckzuck wurde die Wahlurne geleert, denn es stand die nächste Abstimmung an. Der Beigeordnete der Gemeinde sollte gewählt werden. Einziger Kandidat hier: Timo Backes, vorgeschlagen von der CDU. Nachdem alle Stimmen ausgezählt waren, konnte Baumgart das gleiche Ergebnis wie zu vor verkünden: „25 Mal Ja, zwei mal Nein.“ Auch Backes nahm die Wahl an, erhielt vom Bürgermeister die entsprechende Urkunde und legte den Amtseid ab.

Der nächste Tagesordnungspunkt sah wiederum Personalentscheidungen vor. Vier Ausschüsse gibt es in der Gemeinde Oberthal, die es zu besetzen galt. Basierend auf der Zahl der Sitze der jeweiligen Parteien im Rat werden die jeweils neun Sitze in den Ausschüssen wie folgt verteilt: fünf für die CDU, drei für die SPD. Aber was passiert mit dem letzten Sitz? Wie Rausch erläuterte, hatten sich die Fraktionen mit ihm darauf verständigt, dass dieser neunte Platz jeweils ausgelost werden soll.

Wieder ein Losverfahren, bei dem Stephan Rausch die Rolle der Glücksfee übernehmen muss. Bei den zurückliegenden Kommunalwahlen hatte der CDU-Bürgermeister bei ausgeglichener Stimmenzahl für CDU und SPD im Groniger Ortsrat auch losen müssen. Damals zog er die Sozialdemokraten und verhalf ihnen somit zur Mehrheit. Was die Ausschüsse betrifft, hatte er zuletzt vier Mal das CDU-Los erwischt. Wie würde es dieses Mal ausgehen?

Getuschel kam auf und das ein oder andere Grinsen zeichnete sich auf den Gesichtern der Ratsmitglieder ab, als Rausch zum ersten Mal in die Wahlkiste griff. Langsam entfaltete er den Zettel, auf dem zu lesen war: CDU. Dieses Prozedere wiederholte er noch drei Mal und am Ende stand es 3:1 für die CDU. Die Mehrheitsfraktion erhält den neunten Sitz im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss, ist dort mit sechs Mitgliedern vertreten. Gleiches gilt für den Bau- und den Werksausschuss. Einen vierten Platz sicherte sich die SPD im Kulturausschuss. Am Ende schienen – ob nun Glück oder Wahrscheinlichkeit im Spiel war – alle mit den Ergebnissen zufrieden.

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