Kein Strom: Was nun tun?

Oberthal · Wie wichtig er ist, das merkt man erst dann, wenn er mal weg ist: Strom. Ohne Elektrizität läuft nichts. Was aber, wenn der Strom ausfällt, womöglich sogar länger? Antworten darauf gibt es bei der Informationsveranstaltung „Stromlos, was nun?“ des Landkreises St. Wendel am Freitag, 7. November, ab 18.30 Uhr in der Bliestalhalle in Oberthal.

Wieso rappelt der Wecker nicht? Die Anzeige im Display ist weg. Schnell die Nachttischlampe angeschaltet. Nichts. Es bleibt dunkel. Kein Strom. Im ganzen Haus ist es kalt, die Heizung ausgefallen. Die Sicherungen sind drin, es muss also ein Stromausfall sein. Hoffentlich dauert der nicht lange.

Kurzzeitige Stromausfälle haben schon viele erlebt. Meist sind sie sogar wegen Wartungsarbeiten angekündigt, kann man sich darauf vorbereiten. Was aber, wenn der Strom über Stunden oder sogar Tage weg ist? Und nicht nur in einem Dorf, sondern der ganzen Region? Einkaufen: Fehlanzeige, Tanken: Geht nicht, Arbeiten: Die Maschinen laufen nicht. Ein Horrorszenario.

Beispiel Münsterland

Das in unserer Region noch nicht Wirklichkeit geworden ist. An anderen Orten schon, zum Beispiel 2005 bei einem massiven Wintereinbruch mit starkem Schneefall im Münsterland. 250 000 Menschen in den Kreisen Steinfurt, Borken und Coesfeld waren im November 2005 tagelang ohne Strom. Kann so etwas auch im St. Wendeler Land passieren?

Das ist eine der Fragen, auf die die Informationsveranstaltung des Landkreises St. Wendel an diesem Freitag, 7. November, ab 18.30 Uhr in der Bliestalhalle in Oberthal Auskunft geben will.

"Für Ängste oder gar Panik gibt es aber keinen Anlass", unterstreicht Dirk Schäfer, Öffentlichkeitsarbeiter im Katastrophenschutzstab. Gemeinsam mit dem für den Katastrophenschutz beim Landkreis zuständigen Sachbearbeiter Heiko Schneider hat er die Idee dieser Info-Veranstaltung verwirklicht. Schäfer: "Allerdings kann es auch bei uns passieren, dass einmal der Strom ausfällt. Darauf sollten wir vorbereitet sein."

Deshalb richtet sich die Veranstaltung an Hilfsorganisationen, politisch Verantwortliche, Unternehmen, Behörden und natürlich alle Interessierten. Es gehe darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Das werden an diesem Abend ausgewiesene Experten tun: Roman Fixemer, Geschäftsführer des Verteilnetzes des Stromversorgers VSE, Christine Eismann vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie Helmut Grimm, Sonderbeauftragter der Unternehmensgruppe Tengelmann .

Roman Fixemer wird zunächst erklären, was man unter einem großflächigen und langandauernden Stromausfall zu verstehen hat und warum sich die Gefahr eines solchen erhöht hat. Der Geschäftsführer der VSE-Verteilnetz GmbH wird dann besonders die Auswirkungen auf die Netzbetreiber, auf Kommunikation und Mobilität erläutern und Vorsorgemaßnahmen schildern.

Christine Eismann ist Expertin für Risiko- und Krisenmanagement der Stromversorgung beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe . Sie widmet sich in ihrem Referat den Folgen eines Stromausfalles für die Bevölkerung und wird einige gute Praxisbeispiele geben sowie Hinweise zum Risiko- und Krisenmanagement.

Helmut Grimm war lange Jahre Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Tengelmann . Er hat sich schon früh mit Fragen des Risikomanagements beschäftigt, war bis Ende 2012 stellvertretender Leiter eines speziellen Krisenstabes des Unternehmens. Er wird sich als Fachmann besonders mit den Auswirkungen eines Stromausfalles auf die Lebensmittelversorgung der Menschen beschäftigen.

Der Eintritt zu dieser Info-Veranstaltung mit den drei Fachvorträgen ist frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort