Kegeln Die Kegel-Welt trauert um Gerhard Bäumchen

Oberthal · Der Architekt der Oberthaler Erfolgs-Ära ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Sogar in Brasilien wird getrauert.

  Im Jahr 2008 wurde Gerhard Bäumchen (Mitte) für seine Verdienste von Europaminister Karl Rauber (rechts) mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Im Jahr 2008 wurde Gerhard Bäumchen (Mitte) für seine Verdienste von Europaminister Karl Rauber (rechts) mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Foto: Grim

Trauer beim KSC Oberthal: Am Freitag wurde eine große Persönlichkeit des deutschen und internationalen Kegelsports zu Grabe getragen. Im engsten Familienkreis wurde Gerhard Bäumchen auf dem Friedhof in Oberthal beigesetzt. Bäumchen war am 14. Januar plötzlich und unerwartet im Alter von 79 Jahren verstorben.

„Mit ihm geht ein Aushängeschild verloren. Es war ein enormer Schlag – auch für mich persönlich. Gerhard war für mich persönlich ein absoluter Mentor, sowohl was das Kegeln als auch was das Berufliche betrifft“, erklärt der Vorsitzende der KF Oberthal, Daniel Schöneberger. Beide betrieben zusammen eine Steuerberaterkanzlei. „Ohne ihn gäbe es in Oberthal weder das Kegelsportzentrum mit seiner Achtbahn-Anlage noch den sportlichen Erfolg“, sagt Schöneberger.

Die KF Oberthal hatten sich – auch dank des Manager-Geschicks von Bäumchen – in den vergangenen Jahrzehnten als absolute Nummer eins im deutschen Kegelsport etabliert. Sowohl das Herren- als auch das Frauenteam des Clubs sind deutsche Rekordmeister. Die Herren wurden zwischen 2002 und 2015 sogar 14 Mal in Folge deutscher Mannschafts-Meister. Das Kegelsportzentrum in Oberthal zählt zu den modernsten Anlagen – dort wurde 2007 sogar die Weltmeisterschaft ausgetragen.

Für seine Verdienste wurde Bäumchen, der als Spieler selbst in der Zweiten Liga aktiv war und der bis zuletzt noch Damen-Sportwart des Vereins war, im Jahr 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Gerhard Bäumchen hat sich über Jahrzehnte hinweg uneigennützig und beispielhaft im Bereich des Kegelsports für seine Mitbürger engagiert und damit das sportliche Geschehen seiner Heimatgemeinde maßgeblich mitgeprägt“, sagte der damalige Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Karl Rauber, bei der feierlichen Verleihung des Verdienstkreuzes. Rauber damals weiter: „Gerhard Bäumchen ist ein echtes Vorbild für andere.“

Ähnliche Worte gab es nun in den zahlreichen Beileidsbekundungen, die der Verein nach dem Tod seines Managers erhielt. „Wir haben sogar Nachrichten aus Brasilien und Argentinien erhalten, weil er den Keglern dieser Ländern immer dabei behilflich war, dass sie an Weltmeisterschaften in Europa teilnehmen konnten“, berichtet Schöneberger.

Auch der Sportverband Saarländischer Kegler (SSK) und der Bund Deutscher Schere Kegler (DSKB), für die Bäumchen ebenfalls tätig war, zeigten sich bestürzt von der Nachricht vom Tod ihres langjährigen Funktionärs. „Gerhard war mehr als nur ein Vereinsmitglied. Er war Ratgeber und Wegweiser. In ewigen Andenken verneigen wir uns vor seiner Lebensleistung“, heißt es in einem auf der SSK-Homepage veröffentlichen Nachruf. Dieser ist von Markus Gebauer für den KV Nordsaar und Daniel Schöneberger für die KF Oberthal unterschrieben.

 Bis zuletzt war Gerhard Bäumchen als Sportwart der Damen-Mannschaft aktiv.

Bis zuletzt war Gerhard Bäumchen als Sportwart der Damen-Mannschaft aktiv.

Foto: Bäumchen

„Gerhard Bäumchen war von 1994 bis 2018 Schatzmeister des DSKB und leitete die finanziellen Angelegenheiten in seiner ruhigen und sachlichen Art. Er war dem Kegelsport bis zuletzt stets aktiv verbunden. Dafür danken wir ihm und werden ihn nie vergessen“, heißt es in einem Nachruf von DSKB-Präsident Carsten Schinke und Vizepräsidentin Rita Kasper-Kirst.

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