Für sie macht der Traktor Musik

Güdesweiler · Ein Verein zwischen Feuer, Wasser und Dieselgeruch: Vom 1. bis 3. Juli organisiert der Förderverein des Güdesweiler Angelsportvereins sein Schleppertreffen. 250 Traktorenfreunde werden erwartet.

 Packen bei den Schlepperfreunden mit an: Michael Seibert, Benjamin Simon, Eric Reuter, Axel Will, Rigo Schmitt (von links). FOTO: B&K

Packen bei den Schlepperfreunden mit an: Michael Seibert, Benjamin Simon, Eric Reuter, Axel Will, Rigo Schmitt (von links). FOTO: B&K

Wie passt das denn eigentlich zusammen? Ein Verein fackelt eine gigantische Holzpyramide ab, wirft zwischendrin die Angelruten aus, baut eine Mühle mit Wasserrad wie aus einer Filmkulisse und organisiert alle zwei Jahre in Güdesweiler ein großes Schleppertreffen. Ganz einfach. Alles begann Ende der 1980er-Jahre mit der Gründung eines Angelsportvereins. "Bei uns hat doch kaum jemand einen Angelschein", scherzt Benjamin Simon. Ja so sind sie, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und für jeden Spaß zu haben.

Aber auch für Arbeitseinsätze jeglicher Art. Die Weiheranlage in Güdesweiler haben die Angler auf 50 Jahre von der Gemeinde Oberthal gepachtet, die nebenstehende, ehemalige Werkstatt von Vereinsmitgründer Nikolaus "Nick" Will, einem ehemaligen Ofenbauer, ist längst zur geräumigen Fischerhütte und zum Geräteraum ausgebaut worden. "Ein paar Mann hatten vor 20 Jahren einen Traktor, daraus wurden die Schlepperfreunde. Mittlerweile sind es zwanzig Mann, die einen Traktor fahren", berichtet Mike Seibert, seit fünf Jahren der Vorsitzende des Vereins.

Mit den Schleppern und schwerem Gerät, so Seibert, sei der Aufbau der Holzpyramide für das Maifeuer und die anstehenden Arbeiten rund um die Weiheranlage besser zu bewältigen. Zur Bewirtschaftung des großen Teichs haben sie sich nun eigens ein ausgedientes Tretboot vom Bostalsee zugelegt. "Damit funktioniert die Bewirtschaftung vom Wasser aus viel besser. Das alte Boot hat mächtig geschaukelt, und das Freischneiden am Ufer war dadurch schwierig", sagt Axel Will. Vor vier Jahren war er mit Vater "Nick" und Jörg Kasper mit dem Traktor und Bauwagen über den Großglockner bis nach Venedig getuckert. "17 Tage waren wir unterwegs, im Durchschnitt haben wir täglich etwa 150 Kilometer zurückgelegt", erzählt Axel Will. Sein Vater hat vor Jahren mit Markus "Mäx" Burkholz einen fahrbaren Backofen konstruiert. Ein mobiler Ofen zum Backen von Pfannkuchen kam hinzu.

In diesem Jahr stehen die Vereinsaktivitäten ganz im Zeichen des elften Schleppertreffens vom 1. bis 3. Juli. "Dann feiern wir den 20. Geburtstag der Schlepperfreunde", kündigt Seibert an. Seit vier Wochen ist Eric Reuter mit der Organisation der Traktorenfete beschäftigt. "400 Einladungen sind bundesweit verschickt, es werden zwischen 250 und 300 Schlepperfreunde kommen", sagt Reuter. Dafür müssen um die Weiheranlage die Wege befestigt und die Stellplätze hergerichtet werden. "Viele finden es bei uns sehr idyllisch und romantisch und wollen deshalb wieder ihren Stammplatz haben. Eine Woche vor dem Treffen werden die ersten Bauwagen schon abgestellt", erzählt der Vereinschef. Damit es keine Probleme bei der An- und Abreise der rustikalen Gefährten gibt, wird Will junior wieder den Job des Schlepperpolizisten übernommen und den Verkehr am Weiher regeln. "In erster Linie machen wir alle Veranstaltungen für unser Dorf, und wenn da etwas Großes ansteht, dann helfen in Güdesweiler alle mit", schwärmt Seibert vom Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft.

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