Ein natürlicher Mehrwert für das Dorf

Gronig. 100 Jahre alt - und noch immer jung und aktiv. Das kann der Groniger Obst- und Gartenbauverein von sich behaupten. Vorsitzender Hans Josef Recktenwald und sein Vorstandsteam halten für die Mitglieder und für die Dorfbevölkerung das ganze Jahr über Angebote rund um Obst, Gemüse, Blumen und Apfelsaft bereit

Gronig. 100 Jahre alt - und noch immer jung und aktiv. Das kann der Groniger Obst- und Gartenbauverein von sich behaupten. Vorsitzender Hans Josef Recktenwald und sein Vorstandsteam halten für die Mitglieder und für die Dorfbevölkerung das ganze Jahr über Angebote rund um Obst, Gemüse, Blumen und Apfelsaft bereit. Zwar ist bis heute kein schriftlicher Nachweis aufgetaucht, dass der Verein vor 100 Jahren gegründet worden ist. Es gibt nur eine mündliche Überlieferung. 1928 wird von einer Ernteausstellung berichtet und 1934 von einer Erntedankfeier. Aufzeichnungen über das Vereinsleben sind erst ab dem Jahre 1941 vorhanden, als Nikolaus Zick, der spätere Groniger Bürgermeister, den Vorsitz übernahm.Nach dem Krieg wurde mit 76 Mitgliedern ein Neustart gewagt. Im Vordergrund der Vereinsarbeit stand damals die Versorgung der Bevölkerung. Zwischen 1946 und 1950 sind allein 800 Obstbäume gepflanzt worden. 1950 floss zum ersten Mal Branntwein in der Brennerei. Der Schuhmachermeister Matthias Becker hatte zum Brennen einen Raum neben seiner Werkstatt zur Verfügung gestellt. 1953 ist wieder ein Erntedankfest gefeiert worden, das der Verein seither jedes Jahr organisiert. Das Gestalten des Ortsbildes bildete in den folgenden Jahren einen Schwerpunkt. 1967 waren die Groniger Obst- und Gartenbauer wesentlich daran beteiligt, dass der Ort auf Bundesebene die goldene Plakette im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" erhielt. Auch das 1955 errichtete Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten am Sportplatz geht auf die Initiative des Vereins zurück.

Die Jahre nach dem Krieg waren von vielen Aktivitäten und Ereignissen geprägt. Erwähnt werden soll der Bau der Obstverwertungsanlage und der Brennerei (sie wurden später erweitert), das Anlegen des Serpentinen-Wanderweges zum Momberggipfel und einer großen Streuobstwiese. 2004 waren die Groniger Ausrichter des "Tag des Obstbaumes" und vor einigen Wochen des Kreisgartentages. Jüngste Aktivität war die Anlage einer Streuobstwiese am Kahlenberg. Gepflanzt wurden Apfel-, Birnen, Zwetschen- und Pflaumenbäume. Am Blumenschmuckwettbewerb beteiligten sich in diesem Jahr 25 Hausbesitzer. Bei der Jubiläumsfeier am Sonntag werden fünf Preise vergeben.

Nikolaus Zick war von 1941 bis 1978 Vereinsvorsitzender, Josef Riotte von 1978 bis 2003. Letzterer ist vom Landesverband mit der "Goldenen Rose" ausgezeichnet worden. Seit 2003 leitet Hans Josef Recktenwald den Verein. Brennmeister waren bisher Mathias Becker, Josef Dorscheid, Johann Schneider, Hermann Kuhn, Josef Maldener und Rudi Schönecker. Heute sind es Josef Riotte und Josef Ost. Hans Josef Recktenwald ist bei der Durchsicht alter Vereinsunterlagen auf etwas Kurioses gestoßen. Um Papier zu sparen, wurden vor vielen Jahren Eintragungen des Kassierers Wilhelm Wendels in nicht mehr gebrauchte Schulhefte und in eine Materialliste eines Steinkohlebergwerkes vorgenommen.

Auf einen Blick

Der Vorstand des Vereins: Vorsitzender Hans Josef Recktenwald, stellvertretende Vorsitzende Anita Wagner, Kassierer Hans-Josef Scheid, Schriftführer Josef Riotte, Brennmeister Josef Ost und Josef Riotte, Beisitzer Monika Backes, Ellen Franz, Bernd Held, Hermann Hans, Achim Scheer und Michael Wirtz.

Die Feier ist am Sonntag, 7. Oktober, 15 Uhr, im Gasthaus Andler-Wagner. Mitwirkende sind der Seniorenchor und der Männergesangverein Gronig. Die Preisträger des Blumenschmuckwettbewerbs werden geehrt, ebenso langjährige Mitglieder. gtr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort