Ein Mekka für Keramikfans

Oberthal · 72 Aussteller boten ihre Waren beim 14. internationalen Topfermarkt am Wochenende in Oberthal feil. Zum ersten Mal kürte eine Jury die schönsten Tonkunstwerke, die unter den Besuchern verlost wurden.

 Erika Hömmerich lässt sich bei ihren Werken von dem spanischen Architekt Antoni Gaudí inspirieren. Fotos: Daniel Ames

Erika Hömmerich lässt sich bei ihren Werken von dem spanischen Architekt Antoni Gaudí inspirieren. Fotos: Daniel Ames

"Schon eine halbe Stunde bevor der Markt offiziell öffnet, sind die ersten Besucher unterwegs", berichtet Bürgermeister Stephan Rausch. Auf der Suche nach den schönsten Stücken klappern sie die Stände ab. Vom Kaffeebecher bis zur Tonbüste reicht das Angebot auf dem internationalen Töpfermarkt am Brühlzentrum. Auf Handarbeit wird hier Wert gelegt, sagt der Vorsitzende des Handwerker und Gewerbevereins, Axel Haab: "Wir achten darauf, dass keine industriell hergestellten Waren angeboten werden."

Das kommt nicht nur bei den Besuchern gut an. "Das ist eine Voraussetzung, dass wir hier herkommen," erklärt Händlerin Roswitha Roder. Am Stand der Hückelhovenerin reihen sich Tonpiepmatze auf den Ästen; von Pirol über Eisvogel und Eichelhäher kann die Laufkundschaft ihr ornithologisches Wissen auf die Probe stellen. Wehrhaft die Schuppen empor gestellt grüßt Susanne Bartrams Kugelfisch die Besucher. Mit dem possierlichen Meeresbewohner nimmt sie Teil am erstmals ausgetragenen Kunstwettbewerb. Von den 72 Ausstellern schicken 27 ein besonderes Stück ins Rennen. Die besten drei werden in einer Tombola verlost.

Groteske Wesen bevölkern den Stand von Diane Tafel und Martin Sprave. Neben Bacchus-Büste lauert eine Erscheinung halb Mensch halb Schildkröte mit stierem Blick. "Bildhauerei muss nicht immer ernst sein," sagt der Designer aus Herdecke, der von Anfang an in Oberthal dabei ist und sich mittlerweile über eine treue Stammkundschaft freuen kann. Eine noch weitere Anreise hat Magda Loupias aus dem belgischen Dilsen hinter sich. Ihre rundlichen Kunststücke werden ohne Glasur im Grubenbrand gefertigt; Farben und Muster sind eingebrannt.

Selbst Hand an den Ton anlegen können die kleinen Besucher in Ralf Pehls Kreativwerkstatt. Alexander Weingärtner (8) nutzt die Chance, um ein selbstgemachtes Muttertagsgeschenk unter kundiger Anleitung an der Töpferscheibe zu formen. Pehl: "Die ersten Erfolge stellen sich schon nach fünf Minuten ein."

Der internationale Töpfermarkt fand zum 14. Mal statt. Die Veranstalter - die Gemeinde Oberthal und der Handwerker und Gewerbeverein (HGV) - konnten sich in diesem Jahr über einen Zuwachs bei der Ausstellerzahl freuen. Nach 58 im Jahr 2014 sind heuer 72 Töpfer angereist. Zum ersten Mal wurde ein Wettbewerb gestartet. 27 Künstler haben ihre Werke unter dem Motto "kugelrund" ins Rennen geschickt. Die drei besten Werke wurden von einer Jury ausgezeichnet und abschließend in einer Tombola verlost. Am zweiten Tag des Marktes luden zudem Geschäfte im Brühlzentrum zum verkaufsoffenen Sonntag. > weiterer Bericht folgt

 Eule bewacht Bücher an Diane Tafel und Martin Spraves Stand.

Eule bewacht Bücher an Diane Tafel und Martin Spraves Stand.

 Ralph Pehl leitet den achtjährigen Alexander Weingärtner bei der Arbeit an der Töpferscheibe an.

Ralph Pehl leitet den achtjährigen Alexander Weingärtner bei der Arbeit an der Töpferscheibe an.

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Auf einen Blick "Kugelrund" hieß das Motto des Wettbewerbs, der erstmals anlässlich des Oberthaler Töpfermarktes ausgelobt wurde. 27 der 72 Händler beteiligten sich mit je einem Kunstwerk daran. Es waren die Künstler selbst, die die Veranstalter, Gemeinde Oberthal und der Handwerker- und Gewerbeverein, auf die Idee dazu brachten. Nach Angaben von Bürgermeister Stephan Rausch sollte das Wettbewerbs-Werk nicht kleiner als 20 und nicht größer als 60 Zentimeter sein. Drei Plätze waren zu vergeben. Der erste und somit 500 Euro gingen an Susanne Bartram. Platz zwei (400 Euro) sicherte sich Jutta Murgas. Der dritte Platz (300 Euro) ging an Ute André-Engelhardt. ame

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