Diskussion um Verkehrssicherheit

Güdesweiler. Gabi Scheffler hat Angst um ihre zwei Enkelkinder. Leonie (6) und Lysienne (7), aus Güdesweiler, fahren jeden Tag mit dem Bus zur Grundschule nach Oberthal. Und genau dort liegt das Problem. Das Überqueren der Dorfstraße an der Bushaltestelle sei äußerst gefährlich

Güdesweiler. Gabi Scheffler hat Angst um ihre zwei Enkelkinder. Leonie (6) und Lysienne (7), aus Güdesweiler, fahren jeden Tag mit dem Bus zur Grundschule nach Oberthal. Und genau dort liegt das Problem. Das Überqueren der Dorfstraße an der Bushaltestelle sei äußerst gefährlich. "Die Autos brettern hier mit hoher Geschwindigkeit durch, und da die Haltestelle direkt hinter einer Kurve liegt, sehen die Kleinen die Fahrzeuge nicht kommen", argumentiert Scheffler. Deshalb forderten Anwohner bereits seit Jahren Maßnahmen wie ein Tempolimit, das Aufstellen blinkender Warnleuchten sowie einen Fußgängerüberweg. "Wenn wir nur die Hälfte der Autofahrer dazu bewegen könnten, vorsichtiger zu sein, wäre schon etwas gewonnen." Dies sei auch deshalb notwendig, weil der Bürgersteig sehr schmal sei. Die Schüler könnten leicht vom vorbeirauschenden Verkehr erfasst werden. "Die Probleme sind nun schon seit Jahren bekannt und trotzdem passiert nichts", zeigt sich Scheffler enttäuscht. Dafür gebe es verschiedene Gründe, erläutert Fatma Schlaup vom Landratsamt. Zum einen sei der Bürgersteig an der Haltestelle weniger als einen Meter breit. "Für einen Zebrastreifen ist aber eine Breite von 1,50 Meter, als sogenannte Aufstellfläche, gesetzlich vorgeschrieben", so Schlaup. Dazu käme, dass der Fußgängerüberweg weit genug von einmündenden Nebenstraßen entfernt sein müsse. Dies sei in Güdesweiler nicht gegeben. Ein weiteres Problem liege darin, dass es sich bei der Dorfstraße um eine Landestraße handele. Schlaup: "Dann ist ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde nur möglich, wenn der Eingang einer Schule oder eines Kindergartens an der Straße liegt."Dies schränke auch den Handlungsspielraum der Gemeinde ein, bedauert Ortsvorsteher Norbert Rauber (CDU). "Uns liegt die Sicherheit der Kinder natürlich am Herzen, und wenn es eine Gemeindestraße wäre, könnten wir ganz anders reagieren", erklärt er. Sein Vorstoß, die Haltestelle auf den sicheren Dorfplatz zu verlegen, sei auf taube Ohren gestoßen. Der Fußweg dorthin führe ebenfalls an der gefährlichen Hauptstraße entlang, so die Argumente der Betroffenen. Rauber zeigt Verständnis für deren Besorgnis. "Wir sind sehr an einer Lösung dieses Problems interessierst", so der Ortsvorsteher. "Ich stehe diesbezüglich in ständigem Kontakt mit dem Bürgermeister, um eine Möglichkeit zu finden, die alle zufriedenstellt." Die Gelegenheit dazu soll sich noch in diesem Monat bieten, wie Schlaup mitteilt. "Es findet eine Ortsbegehung statt, an der Vertreter der Gemeinde und der Polizei und Mitarbeiter des Landesbetriebs für Straßenwesen teilnehmen." Das Thema Blinklichter sei dabei trotz Problemen mit der Stromversorgung noch nicht vom Tisch. Dazu stehen weitere Maßnahmen, wie Schülerlotsen oder Hinweis- und Warnschilder, die Autofahrer zu einem freiwilligen Tempolimit auffordern, zur Diskussion. "Diese Warnschilder halte ich für eine gute Idee", meint Rauber. "Und wenn wir die aufstellen dürfen, sind wir als Gemeinde direkt dabei."

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