Das wird selbst den Hexen zu heiß

Güdesweiler · Eigentlich ist die neun Meter hohe Holzpyramide viel zu schade, um verbrannt zu werden. Doch das wohl heißeste Ereignis in der Gemeinde Oberthal soll die Hexen in Güdesweiler vertreiben. Das wird am kommenden Samstag, 30. April, ab 19 Uhr, mit der flammenschlagenden Party am Fischweiher in der Kapellenstraße gefeiert.

 Stefan Burkholz (links) bearbeitet die Holzstämme mit der Motorsäge, Benjamin Simon (rechts) nimmt das Abfallholz an. Foto: Faber

Stefan Burkholz (links) bearbeitet die Holzstämme mit der Motorsäge, Benjamin Simon (rechts) nimmt das Abfallholz an. Foto: Faber

Foto: Faber

Innerhalb von ein paar Stunden fällt am Samstag, 30. April, ein rustikales Kunstwerk den Flammen zum Opfer. Wie schon seit zwei Jahrzehnten lädt der Güdesweiler Angelsportverein (ASV) ab 19 Uhr zur Hexenfeuerparty an den Fischweiher. Es ist die spektakulärste legale Zündelei in der Gemeinde Oberthal.

In einer sechswöchigen Vorbereitungszeit haben die Angler eine rund neun Meter hohe pyramidenförmige Holzkonstruktion aufgebaut. "Das Holz ist eine großzügige Spende von Mitbürgern aus Güdesweiler ", betont der ASV-Vorsitzende Mike Seibert.

Auf einer Grundfläche von fünf mal fünf Metern haben die Pyramidenbauer die massiven Holzstämme mit schwerem Gerät Lage für Lage aufgeschichtet. "Es haben auch Helfer mit angepackt, die nicht bei uns im Verein sind. Junge Leute kommen vorbei und helfen mit, das zeigt auch den Zusammenhalt untereinander im Dorf", freut sich Seibert.

Die Stämme seien wie beim Bau eines kanadischen Blockhauses passend geschnitten, ineinander gesteckt und mit Eisen und Klammern gesichert worden. Das Gerüst der Konstruktion ist zusätzlich mit Abfallholz gefüllt worden. Neben dem Bau der Pyramide stand für den ASV-Chef wie immer der Gang zur Genehmigungsbehörde an. Bevor es mit dem Abbrennen losgeht, stellt die Feuerwehr noch eine Wasserwand. "Die Konstruktion ist so konzipiert, dass sie stufenweise in sich zusammenfällt, sie kippt nicht um", erklärt Seibert.

Bei Anbruch der Dunkelheit ist es dann so weit. Die Pyramide wird angezündet, die Flammen schlagen gen Himmel, und an der Weiheranlage wird ab 19 Uhr mit Live-Musik vom Illinger Alleinunterhalter Uli Recktenwald in den Mai hinein gefeiert. Das erste Maifeuer an der Fischerhütte hat im Jahre 1994 gebrannt. Längst ist die brennende Pyramide vom Geheimtipp zu einem heißen Ereignis geworden, das für Hobbyfotografen aus dem ganzen Saarland ein beliebtes Motiv darstellt. "Jahr für Jahr lockt das Spektakel am Fischweiher immer mehr Schaulustige und Besucher an. Wenn das Wetter passt, kommen bis zu 500 Menschen an die Weiheranlage", sagt Seibert. Wenn von dem gigantischen Hingucker nichts mehr übrig ist, geht nach der Hexenfeuerparty die Arbeit für die Angler weiter. "Wir sind ja noch fast alle bei den Schlepperfreunden engagiert", sagt Seibert. Und die haben in diesem Jahr einen runden Geburtstag zu feiern.

Vom 1. bis 3. Juli findet rund um die Güdesweiler Weiheranlage das 20. Schleppertreffen statt. "Damit alles glatt geht werden wir zuerst die Hexen vertreiben", scherzt Seibert.

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