Brauchtumspflege ist ihre Pflicht

Gronig · Die St.-Barbara-Bruderschaft trägt einen großen Anteil am gesellschaftlichen und kirchlichen Leben in Gronig. Sie sieht es als ihre Aufgabe, das Andenken der Bergleute im Gedächtnis der Menschen zu verankern.

 Der Saarknappenchor sorgte für die musikalische Begleitung bei der 150-Jahr-Feier der St. Barbara-Bruderschaft. Foto: Oswin Sesterheim

Der Saarknappenchor sorgte für die musikalische Begleitung bei der 150-Jahr-Feier der St. Barbara-Bruderschaft. Foto: Oswin Sesterheim

Foto: Oswin Sesterheim

Mit einem Festgottesdienst begann die Feier zum 150-jährigen Bestehen der St.-Barbara-Bruderschaft in Gronig . Um die 400 Besucher zeigten in der Kirche St. Donatus ihre Verbundenheit mit der Bruderschaft. Der Saarknappenchor unter der Leitung von Matthias Rajczyk begleitete musikalisch den Gottesdienst. Der Barbara-Hymne beim Einzug in die Kirche folgten unter anderem "Choral der Bergleute", "O Sankt Barbara", "Heilig" von Schubert, "Irische Segenswünsche" und als Zugabe "Kaana Kamaemae". Dafür gab es viel Beifall. Pater Ignasius Maros war in seiner Predigt auf die heilige Barbara als Vorbild und Schutzpatron der Bergleute eingegangen. "Die St.-Barbara-Bruderschaft ist ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens in Gronig und aus der sozialen Struktur des Ortes nicht mehr wegzudenken. Sie erhält und verwirklicht christliche, sittliche und heimatliche Grundwerte in unserer ländlich und sicher auch traditionell geprägten Gesellschaft", sagte der Schirmherr des Jubiläums, der saarländische Innenminister, Klaus Bouillon (CDU ), in seiner Laudatio im Anschluss an den Gottesdienst. Und weiter: "Ich danke allen, die in der St.-Barbara-Bruderschaft Gronig Verantwortung getragen haben, und all denen, die auch weiterhin wertvolle Aufgaben für die Allgemeinheit übernehmen."

Der Minister machte einen Schlenker zu aktuellen, weltpolitischen Entwicklungen, die auch an der Region längst nicht spurlos vorbeiziehen. So ging er auf die stetig steigenden Flüchtlingszahlen ein. 80 Prozent der Flüchtlinge würden vor den Bomben des Bürgerkrieges in Syrien flüchten. Der Minister rief zur gegenseitigen Toleranz auf und bat verstärkt um Hilfe bei der Integration der Flüchtlinge. "Die Flüchtlingshilfe in Gronig ist beispielhaft." Der Vorsitzende der Bruderschaft Gronig , Michael Wirtz, berichtete beim anschließenden Festkommers im Gasthaus Andler über 150 Jahre Bruderschaft. "Unsere Tradition aufrechtzuerhalten, die Verpflichtungen weiter zu verfolgen, ist auch heute noch unser Bestreben. Wir als Bruderschaft werden uns bemühen, dies auch weiterhin zu gewährleisten."

"Den Beruf des Bergmannes wird es in absehbarer Zeit in Deutschland so nicht mehr geben, wie wir es gewohnt sind. Deshalb ist es unsere Pflicht, das Andenken an die Opfer und die schwere Arbeit, welche unsere Väter und Großväter geleistet haben, um in unserem Land nach den beiden verheerenden Weltkriegen die Kultur und den Wohlstand aufrecht zu erhalten", sagte Hans Joachim Bär im Namen des Landesverbandes der Bergmanns-Hütten- und Knappenvereine des Saarlandes und der Arbeitsgemeinschaft der St.-Barbara-Bruderschaften im Bistum Trier . "150 Jahre Bruderschaft ist eine starke Tradition mit gelebter Solidarität und Pflicht, dem Brauchtum treu zu bleiben", ergänzte Kreisbeigeordneter Werner Wilhelm (CDU ) als Vertreter des Landkreises St. Wendel. "Rückschau halten, den Geist der Zeit erkennen, Traditionen bewahren und das Erbe des Bergbaues zu pflegen, unterstrich Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (CDU ). "Unsere St.-Barbara-Bruderschaft ist immer da, wenn sie gebraucht wird und ist ein wichtiges Glied in unserem gut funktionierenden Vereins- und Gemeinschaftsleben in Gronig ", würdigte Ortsvorsteher Toni Schäfer das Engagement des Jubilars.

Das Bläserquartett der Trachtenkappelle Gronig unter der Leitung von Joachim Walter hatte die Feier mit beispielsweise dem "Steigermarsch" und dem "Vogelbeerbaum" musikalisch umrahmt. Bei der Chorgemeinschaft Oberthal-Gronig, dirigiert von Hans Hubert Mörsdorf, und begleitet am Klavier von Karl Heinz Fries, waren es "Glück auf, Glück auf" und "Santa Maria, Patronin der Bergleute" von Südtirol und Italien.

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