Bliestalschule Oberthal Schülerzahlen stiegen stetig

Oberthal · Seit zehn Jahren besteht nun die Bliestalschule in Oberthal. Eine erste Bilanz.

 Die Bliestalschule besteht nun sein zehn Jahren.

Die Bliestalschule besteht nun sein zehn Jahren.

Foto: Mike Seiler

Der Beschluss war einstimmig: Im Dezember 2010 entschied der St. Wendeler Kreistag, die beiden Erweiterten Realschulen in Namborn und Oberthal am Standort Namborn unterzubringen, zudem das Sonderpädagogische Förderzentrum und Förderschule Lernen in St. Wendel (Helene-Demuth-Schule) und die Förderschule Lernen in Mosberg-Richweiler (Buchwaldschule) zu schließen. An ihrer statt wurde, vor nun zehn Jahren, die Bliestalschule gegründet – untergebracht in der einstigen Erweiterten Realschule in Oberthal.

„Zu Beginn bildeten 29 Personen das Lehrerkollegium, hinzu kamen vier von anderen Schulen abgeordnete Lehrer sowie drei Lehramtsanwärter“, erinnert sich Gunnar Schröder, der von Beginn an die Leitung der Bliestalschule innehatte. „Im zweiten Schuljahr des Bestehens 2012/13 hatten wir 101 Schülerinnen und Schüler, hinzu kamen 204 externe Kinder mit anerkanntem sonderpädagogischen Förderbedarf an anderen Schulen im Landkreis, die vom Förderzentrum betreut wurden.“

Die ersten Schritte der neuen Schule: die Erarbeitung eines pädagogischen Konzeptes. Hierbei galt es, die Balance zwischen dem förderschulspezifischen Unterricht in Oberthal und der Arbeit an anderen Regelschulen zu finden. Schröder: „Bei unseren Schülerinnen und Schülern verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, fördern das individuelle Lernen und die emotionale Entwicklung. Auch die berufliche Orientierung kommt bei uns nicht zu kurz. Dabei ist auch eine angenehme Schulkultur bedeutend. Hierzu zählen vor allem die vielen Arbeitsgemeinschaften, die wir anbieten.“ Insbesondere die Sport-AGs können bereits auf viele Erfolge zurückblicken. Gemeinsame Fahrten und Ausflüge stärken den Zusammenhalt.

Ebenso wichtig sei aber auch die Arbeit als Sonderpädagogisches Förderzentrum an den Regelschulen. „Die entscheidende Wende trat vor sieben Jahren ein: Denn damals wurde im Saarland die Inklusion schrittweise eingeführt. Dies meint, dass alle Erstklässler zunächst die örtliche Grundschule besuchen sollen – also eine Schule für alle“, erläutert Schröder. Dabei seien bis heute Förderung und Prävention wichtige Bestandteile des pädagogischen Konzeptes an den Regelschulen.

Schüler- als auch Lehrerzahlen seien stetig gestiegen. Das Konzept wurde weiter ausgebaut. Schröder: „In den zehn Jahren unseres Bestehens hatten wir immer zwischen 95 und 135 Schüler in Oberthal. Hinzu kommen aktuell etwa 500 Schüler an den Regelschulen. Drei Viertel unseres mittlerweile 50-köpfigen Lehrpersonals arbeitet dabei an den Regelschulen.“

Wie für alle Schulen, bedeutete auch für die Bliestalschule die Corona-Pandemie einen Einschnitt. „Als am 16. März 2020 die Schulen schließen mussten, organisierten wir kurzerhand Lernpakete. Leider verfügten nicht alle Schüler über digitale Endgeräte, sodass unser Lehrpersonal für die Betroffenen individuelle Wochenpläne erstellte und ihnen zuschickte – die ihrerseits die Wochenpläne dann ausgefüllt zurückschickten. Wir mussten etwas improvisieren“, erinnert sich Schröder. Eine turbulente Zeit: Es folgten Phasen mit Wechselunterricht, dann die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Dies unter besonderen Pandemie-Bedingungen. Schröder: „Eine Zeit, in der wir alle gefordert waren und sind. Doch wir müssen das Beste daraus machen – und das machen wir an der Bliestalschule gemeinsam. Schließlich ist es das Wichtigste, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern die bestmögliche pädagogische Betreuung anbieten. Das ist seit zehn Jahren unser Anspruch, intern an der Förderschule Lernen wie extern mit Einsatz an den Regelschulen im Landkreis St. Wendel.“ Was sich auch im Leitspruch der Schule wiederfinde. Dieser stammt von Johann Joachim Becher, einem deutschen Ökonomen: „Freiheit ist jedem Menschen angeboren, und jeder ist so gut als der andere. Eine gute Erziehung der Jugend ist das Fundament des Staates.“

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