Sie lernte ihn erst mit vier Jahren kennen, als er 1919 aus französischer Gefangenschaft heimkehrte.

Als sie sieben Jahre alt war, erlitt ihre Mutter einen Schlaganfall und war von da an halbseitig gelähmt. Ein harter Schlag für die Familie, der sie an den Rand der Armut brachte, weil Bauern damals nicht krankenversichert waren.

Als Kind musste sie die Mutter pflegen und den Haushalt versorgen - und gleichzeitig bei der Arbeit auf dem Feld mithelfen. Die Mutter starb, als Anna Thomalla 14 Jahre alt war. Von da an musste sie für die jüngeren Geschwister die Mutterrolle übernehmen.

Der nächste Einschnitt in das Leben des jungen Mädchens folgte mit Beginn des Zweiten Weltkrieges. Damals war Anna Thomalla in Heidelberg und in St. Wendel als Krankenschwester eingesetzt. "E schwer Zèit, awer ach e scheen Zèit", lautet das Fazit zu ihrer Zeit als Krankenschwester.

Ebenfalls eine schöne Erinnerung: das Kennenlernen ihres späteren Ehemanns Roman. Er war zu Beginn des Krieges in Oberthal einquartiert. Da in der Scheune der Familie Thomalla Pferde der Kompanie untergestellt waren, lernten sich die beide kennen. Sie schrieben sich während des ganzen Krieges Briefe. Heiraten konnten sie erst am 8. September 1948, als Roman Thomalla aus der französischen Gefangenschaft heimkehrte. Der Krieg bedeutete für Anna Thomalla aber auch Verlust und Trauer: Ihre beiden Brüder starben.

Anna und Roman Thomalla haben drei Kinder, drei Enkel und einen Urenkel. Mit 72 Jahren starb 1986 ihr Mann. Seitdem ist sie alleine und verbringt die Zeit am liebsten zu Hause in ihren vier Wänden.