Fußball Von Ehr kehrt zu seiner alten Liebe zurück
Güdesweiler · Bei Fußball-Landesligist SF Güdesweiler wird kommende Saison ein alter Bekannter auf der Trainerbank sitzen: André von Ehr.
Der erste Monat des neuen Jahres war für André von Ehr nicht nur während des Lockdowns hart. Der aktuelle Übungsleiter des Fußball-Bezirksligisten 1. FC Niederkirchen musste zudem noch eine schwere Entscheidung treffen. Sollte er bei seinem jetzigen Club bleiben, mit dem er als neuer Übungsleiter erfolgreich in die Spielzeit 20/21 gestartet war? Oder sollte er ein vorliegendes Angebot des Landesligisten SF Güdesweiler, bei dem er schon einmal erfolgreich als Spielertrainer tätig war, annehmen?
„Die Wochen, in denen ich diese Entscheidung treffen musste, waren wirklich der Horror für mich“, gibt der 39-jährige Familienvater einen Einblick in seine Gefühlswelt. „Ich hatte eigentlich nicht den Plan, zu wechseln, zumal es in Niederkirchen gut angelaufen ist. Doch dann kam die Anfrage aus Güdesweiler. Die SF sind für mich in den letzten Jahren zu meiner fußballerischen Heimat geworden“, erläutert der aus Freisen stammende und in Gronig lebende von Ehr.
Vor einigen Tagen fiel dann seine Entscheidung pro Güdesweiler: „Es ist für mich einfach eine Herzensangelegenheit, dorthin zurückzukehren. Ich kenne das Umfeld gut und habe mich dort immer wohl gefühlt.“ In seiner ersten Amtszeit bei den Sportfreunden stieg von Ehr 2016 als Vizemeister der Bezirksliga in die Landesliga auf. Als Neuling wurden die SF dort in ihrer Premieren-Saison Neunter – das bis heute beste Abschneiden in dieser Liga.
Danach trennten sich die Wege des Clubs und des Übungsleiters – nun finden beide Seiten wieder zusammen. „Wir wollten jemanden mit Identifikation für den Verein holen, und das ist uns gelungen. Alle sind Feuer und Flamme und freuen sich, dass er wieder zu uns kommt“, sagt der Spielausschuss-Vorsitzende der Sportfreunde, Philipp Simon. „André ist für uns der Mann, der die richtigen Knöpfe drücken wird, damit das vorhandene Potential des Teams wieder besser ausgeschöpft wird.“ Die zurückliegenden Jahre verliefen für Güdesweiler nämlich sportlich eher durchwachsen. In der Spielzeit 18/19 sicherte sich das Team erst am letzten Spieltag den Ligaverbleib in der Landesliga. In der Saison 19/20 wurde das Team Vorletzter, profitierte aber davon, dass es durch den coronabedingten Abbruch nur einen Absteiger gab. Aktuell ist Güdesweiler mit nur einem Punkt aus sechs Spielen Schlusslicht.
„Mein Ziel wird es sein, wieder mehr Ruhe und Stabilität reinzubringen. Dazu möchte ich etwas aufbauen, das über mehrere Jahre Bestand hat. Unabhängig davon, ob wir in der Landesliga bleiben oder in die Bezirksliga müssen“, sagt von Ehr.
Die Weichen im Bereich des Kaders sind schon einmal gestellt. Zwar müssen die SF die Abgänge des langjährigen Leistungsträgers Sebastian Gebel (wechselt zum Ligakonkurrenten SG Bostalsee) und des erst vor der Runde neu gekommenen Routiniers Benjamin König (zurück zur SG Neunkirchen-Selbach) hinnehmen.
Ansonsten wird es aber Kontinuität geben: „Die Spielergespräche sind alle geführt. Außer den beiden wird uns niemand verlassen“, berichtet Gebel. „Zudem sind wir guter Dinge, dass wir noch den einen oder anderen Neuzugang bekommen.“
Der bisherige Co-Spielertrainer der SF Güdesweiler, Tim Roob, der die SF aufgrund seines Umzugs nach Merzig in der Winterpause verlassen hatte (wir berichteten), hat sich Saarlandligist SV Mettlach angeschlossen. Der 28-jährige Offensivspieler spielte zuvor schon für den SV Hasborn und den VfL Primstal in der Saarlandliga.