Zuerst wird die Schule aufgemöbelt, dann die Kurhalle

Nonnweiler. Die Realisierung von vier Bauvorhaben im Rahmen des Konjunkturpaktes Saar in einer Größenordnung von über 600 000 hat jetzt der Bauausschuss der Gemeinde Nonnweiler einstimmig in seiner Sondersitzung verabschiedet. Mit einer Verzögerung von einer Woche sind die Umbaumaßnahmen an der Grundschule in Nonnweiler bereits in vollem Gange

Nonnweiler. Die Realisierung von vier Bauvorhaben im Rahmen des Konjunkturpaktes Saar in einer Größenordnung von über 600 000 hat jetzt der Bauausschuss der Gemeinde Nonnweiler einstimmig in seiner Sondersitzung verabschiedet. Mit einer Verzögerung von einer Woche sind die Umbaumaßnahmen an der Grundschule in Nonnweiler bereits in vollem Gange. Einschließlich aller Nebenkosten belaufen sich die tatsächlichen Kosten des Projektes auf 303 000 Euro. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten beinhalten den Umbau der Toilettenanlage, den Einbau eines Fluchtweges laut Brandschutzverordnung in den oberen Klassenräumen, die Installation von drei Vordächern, die das Schulgebäude mit der Turnhalle verbinden, und der Einbau einer Behindertentoilette. Die Arbeiten sollen rund sechs Wochen andauern und sind - nicht zuletzt wegen der Zeitverzögerung - bei Schulbeginn am 24. August noch nicht vollständig abgeschlossen. Noch nicht fertiggestellt sind zu Schuljahresbeginn die neuen Toilettenanlagen. "Verkürzen lässt sich das nicht", teilte der Erste Beigeordnete der Gemeinde Nonnweiler Franz Josef Barth (SPD), der für den erkrankten Nonnweiler Bürgermeister Hans-Uwe Schneider (CDU) den Vorsitz übernommen hatte, mit. Damit für die rund 200 Grundschüler kein Engpass entsteht, wird zur Entlastung der sanitären Anlagen der Turnhalle ein Toilettenwagen auf dem Schulhof aufgestellt. "Der Umbau ist in jedem Falle die richtige Entscheidung", sagte CDU-Fraktionssprecher Thomas Schweitzer. Die Zeitverzögerung habe jedoch die SPD zu verantworten. "Deshalb lehnen wir für etwaige Mehrkosten und die Zeitverzögerung jegliche Verantwortung ab", gab er zu Protokoll. Die Freie Wähler Gemeinschaft (FWG), die im Bauausschuss kein Stimmrecht hat und nur eine beratende Funktion einnimmt, fühlte sich bei der Auftragsvergabe übergangen. "Wir sind der Meinung, dass uns das Recht, über Vergabebeträge über 75 000 Euro im Gemeinderat abzustimmen, entzogen wurde", so der FWG-Vorsitzende Theo Weber. Die strittige Position aus Sicht der FWG sind die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten, die für 81 000 Euro vergeben wurden. Per Beschluss hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 7. Juli hierzu den Bauausschuss ermächtigt, die Aufträge zu vergeben. Im Regelfall muss das bei einer Vergabesumme von über 75 000 Euro aber der Gemeinderat tun. Die FWG behielt sich dennoch vor, den Vorgang der St. Wendeler Kommunalaufsicht zur Überprüfung vorzulegen. Auf den Weg gebracht wurde zudem die energetische Sanierung der Nonnweiler Kurhalle für 162 000 Euro, des Bürgerhauses in Bierfeld für 116 000 Euro und der kleinen Schulturnhalle in Primstal für 86 000 Euro. Die drei Projekte sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein.Keine Alm-Sanierung"Wir haben über 600 000 Euro ausgegeben. Die Zeit soll uns das wert sein", zeigte sich Barth mit dem Verlauf der Sondersitzung zufrieden. Die Sanierung des Rathauses in Nonnweiler ab dem Frühjahr 2010 mit geschätzten Kosten von 248 000 Euro und die des Feuerwehrhauses in Schwarzenbach für 81 000 Euro werden ebenfalls im Rahmen des Konjunkturpaktes Saar im kommenden Jahr in Angriff genommen. Indessen gibt es unter dem Stichwort "Konjunkturpakt Saar" keine Sanierung der Alm auf dem Peterberg.

HintergrundBis Ende des Jahres 2010 müssen die insgesamt sechs Projekte im Rahmen des Konjunkturprogramms des Bundes umgesetzt sein. Hierzu erhält die Gemeinde Nonnweiler Zuwendungsbescheide in Höhe von 750 000 Euro aus dem Konjunkturpakt Saar. 250 000 Euro muss die Gemeinde selber aufbringen. Im Haushaltsplan hat die Gemeinde aufgrund einer vorläufigen Kostenschätzung dafür eine Million Euro eingestellt. frf

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