Peterberg Wie geht es weiter auf dem Gipfel?

Braunshausen · Seit 2015 steht die Alm auf dem Peterberg leer. Besucher haben seitdem keine Möglichkeit mehr, auf dem Gipfel zu verweilen. Das will die Gemeinde Nonnweiler wieder ändern.

 Einsam und verlassen thront die Alm auf dem Gipfel des Peterbergs. Die Gemeinde Nonnweiler hat das marode Gebäude inzwischen entkernt.

Einsam und verlassen thront die Alm auf dem Gipfel des Peterbergs. Die Gemeinde Nonnweiler hat das marode Gebäude inzwischen entkernt.

Foto: Sarah Konrad

Wie ein Geisterhaus thront die Alm auf dem Gipfel des Peterbergs. Ein leises Pfeifen ist zu hören, als der Wind durch die undichten Fenster bläst. Die einst strahlend weiße Fassade hat einen dreckigen Grauton angenommen. Die Pflastersteine im Biergarten sind rausgerisssen, ein paar verbliebene mit Moos bedeckt. Dass Besucher hier einmal wilde Feste feierten, sich Radfahrer nach der Bergetappe ein Belohnungsbier gönnten und Wanderer auf der Terrasse den Ausblick genossen, ist heute nur schwer vorstellbar. Nichts erinnert mehr an die Glanzzeiten der einstigen Kultkneipe.

Die Gemeinde Nonnweiler will nun wieder für mehr Trubel auf der Spitze des Peterbergs sorgen. „Es kommen nach wie vor viele Besucher zum Freizeitzentrum in Braunshausen“, sagt Bürgermeister Franz-Josef Barth (parteilos). 109 228 seien es in den zurückliegenden acht Monaten gewesen. Auf den Gipfel ziehe es vor allem Spaziergänger und Radfahrer. „Wir möchten nicht, dass sie einfach nur kurz vorbeischauen und den Ausblick genießen. Sie sollen wieder die Möglichkeit bekommen, sich dort oben aufzuhalten“, erklärt Barth. Daher plane die Gemeinde, einen Wander- und Radrastplatz zu bauen. Ein paar Bänke, Tische und Sitzgruppen sollen auf dem Gipfel aufgestellt werden. Da es sich für die Besucher um ein kostenloses Angebot handele, sei eine finanzielle Förderung von 80 Prozent quasi sicher.

Wie es mit der Alm selbst weitergeht, ist hingegen noch offen. „Wir haben das Gebäude entkernt“, berichtet Jörg Feis, Werkleiter der Gemeinde Nonnweiler. Jetzt müsse man über die nächsten Schritte nachdenken. Momentan seien drei Varianten im Gespräch. Erstens eine Komplettsanierung. „Die Bausubstanz ist problematisch, die Heizung defekt und es gibt keine Behinderten-Toiletten“, sagt Feis. Da so vieles im Argen liegt, sei es auch denkbar, die Hütte abzureißen und am gleichen Fleck neu aufzubauen. Option Nummer drei sieht es vor, die Alm abzureißen, und stattdessen das in der Nähe befindliche Wirtschaftsgebäude zu sanieren und zu nutzen.

Alle Varianten würden die Gemeinde je rund 500 000 Euro kosten. „Das ist viel Geld. Daher wollen wir keinen Schnellschuss machen, sondern gründlich überlegen“, sagt Rathauschef Barth. Im Vergleich zum Wander- und Radrastplatz sei die Finanzierung der Alm weitaus schwieriger. Denn dabei handele es sich um ein gewerbliches Projekt. Mehr als eine 20-prozentige Förderung sei daher wohl kaum drin.

„Wir sind uns dem guten Standort der Alm bewusst“, erklärt Barth. Sie sei bestens erreichbar vom Bostalsee, der Sternwarte und Kapelle aus. „Wir sind permanent auf der Suche nach einem passenden Angebot.“ Aber man habe eben noch nichts gefunden. „Bis vor Kurzem war noch von einem Bike-Park die Rede“, verrät der Bürgermeister. Er legt eine Mappe mit Plänen und Skizzen auf den Tisch. Zu sehen sind Strecken für Anfänger und Profis. Sie sollten vom Gipfel ins Tal führen, ein Teil der Alm als Startrampe dienen, ein spezieller Sessellift die Fahrer und ihre Räder von unten nach oben befördern. Doch Baukosten von mindestens 4,5 Millionen Euro machten diese Idee zunichte. „Da mussten wir noch mal von vorne anfangen“, berichtet Barth. Es gebe zwar schon wieder einen neuen Vorschlag, der sei allerdings noch nicht spruchreif.

 Bis 2002 beförderte ein Sessellift Besucher und Wintersportler von der Talstation in Braunshausen hinauf auf den Gipfel.

Bis 2002 beförderte ein Sessellift Besucher und Wintersportler von der Talstation in Braunshausen hinauf auf den Gipfel.

Foto: Pasquale D'Angiolillo
 Dieses Bild entstand im Herbst 1998. Die Sommerbobs waren bereits eingepackt und die Verantwortlichen rüsteten den Peterberg für die Wintersaison.

Dieses Bild entstand im Herbst 1998. Die Sommerbobs waren bereits eingepackt und die Verantwortlichen rüsteten den Peterberg für die Wintersaison.

Foto: burr

„Wir müssen uns auch noch um andere Themen kümmern“, rechtfertigt der Bürgermeister. Etwa um die Sanierung der Trierer Straße in Nonnweiler, den Bau des Kindergartens in Kastel und um die Schule in Primstal. Da gelte es, Prioritäten zu setzen. „Fest steht, dass die Lösung des Alm-Problems Zeit braucht“, resümiert Barth. Bis das Geisterhaus wieder lebendig wird, kann also noch eine Weile dauern.

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