Peruhilfe Nonnweiler Hilfe zur Selbsthilfe steht im Fokus

Kastel · Der Vorsitzende der Peruhilfe Nonnweiler berichtet am Sonntag über seinen Besuch in dem unterstützten Gebiet.

 Viele fröhliche Kinder in der Schule und bei ihren Arbeiten hat Werner Jung bei seiner jüngsten Besichtigungstour im Herbst 2019 kennengelernt.

Viele fröhliche Kinder in der Schule und bei ihren Arbeiten hat Werner Jung bei seiner jüngsten Besichtigungstour im Herbst 2019 kennengelernt.

Foto: Werner Jung

Im Mittelpunkt der wohltätigen Aktion Peruhilfe mit Sitz in Kastel stand im vergangenen Jahr das 40-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Leoncio Prado im Armenviertel von Pamplona Alta. Es ist außerhalb der Hauptstadt Lima ohne Straßen, Wasser und Strom gelegen. Diese Partnerschaft hatte der deutsche Lehrer Horst Kiehn, der als Auslandslehrer an der Humboldtschule in Lima Deutsch unterrichtete, 1979 aus der Taufe gehoben. Der Bau einer Schule wurde geplant und mit Hilfe der Eltern erbaut. Im ersten Jahr konnten bereits zwei Klassenräume errichtet werden. 1982, als Kiehn wieder nach Deutschland wechselte, waren schon vier Räume dazugekommen. Heute gehen dort 2200 Kinder zur Schule, werden von rund 100 Lehrern betreut. Hierfür ist ein modernes Schulzentrum mit heutiger Technik, auch mit Werkräumen und Hallen entstanden. Das Geld dafür wurde vornehmlich aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden gestiftet, betreut wurde das Projekt vom Lehrpersonal der dortigen Humboldtschule.

Mit der Schule in Leoncio Prado war der Grundstein für die Peruhilfe gelegt, die 1986 gegründet wurde. Horst Kiehn, jetzt Lehrer in Wadrill, wurde erster Vorsitzender, Werner Jung Kassierer und Schriftführer. Er übernahm 1994 das Amt des Vorsitzenden von Kiehn und führt die Peruhilfe nunmehr seit 25 Jahren. Im Laufe der 40 Jahre sind weitere Projekte mit Hilfe zur Selbsthilfe hinzugekommen. So das Straßenkinderprojekt Cima, wo ein Zentrum zur Integration von vernachlässigten Jugendlichen mit Sucht und Erziehungsproblemen geschaffen wurde. Diese werden mit dem Ziel aufgenommen, sie wieder in ihre Familien und in die Gesellschaft einzugliedern, teilt ein Sprecher der Peruhilfe mit. Neben einer Schulbildung können die Jugendlichen in vielen unterschiedlichen Berufen ausgebildet werden. In Pallpata wurde ein Projekt gestartet, in dem auch die im Hochland von Peru lebenden Bauern und Landwirte eine fachliche Ausbildung im Anbau und in der Verwertung ihrer Produkte erhalten. In der Bischofsstadt Sicuani unterhält dank der Peruhilfe Pater Luciano ebenfalls eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche.

Über all’ diese Projekte wird Werner Jung, der Vorsitzende der Peruhilfe, am kommenden Sonntag in der Mitgliederversammlung Rede und Antwort stehen und berichten, was er alles anlässlich seines jüngsten Besuches im Oktober zusammen mit weiteren Vereinsmitgliedern erlebt hat. „Ich wurde wieder einmal herzlich empfangen. Das Jubiläum 40 Jahre Leoncio Prado wurde mit vielen Kindern, Eltern, Lehrern und Gästen ordentlich gefeiert. Sie alle haben sich bei dem Unterhaltungsprogramm große Mühe gegeben und sehr viel Arbeit gemacht, das gute Verhältnis zwischen Deutschland und Peru hervorzuheben beziehungsweise in ihren eigenen Malerarbeiten, Berichten und Fotos die Farben der jeweiligen Länder vielfach zu dokumentieren“, blickt Jung zurück. Es sei wichtig, weiterhin für die Aktion Peruhilfe die Werbetrommel zu rühren, denn sie finanziert sich überwiegend aus Spenden von Mitgliedern und Privatpersonen, die anlässlich von Geburtstagen oder Jubiläen Geldgeschenke für die Peruhilfe erbitten. Auch Schulen, Basare oder Patenschaften helfen mit Spenden aus. „Im vergangenen Jahr konnten 125 000 Euro nach Peru überwiesen und entsprechend unserer Peruhilfe eingesetzt werden“, versichert Jung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort