Theater Ein wahrer Grobian auf dem Chefsessel

Sitzerath · Einen Angriff auf die Lachmuskeln ihrer Gäste haben die Laiendarsteller aus Sitzerath vorbereitet. Am Freitag feiert „Der Tyrann“ seine Premiere.

 Mit ihrem Schwank „Der Tyrann“ wollen die Theaterspieler aus Siezert zahlreiche Attacken auf die Lachmuskeln ihrer Besucher starten.

Mit ihrem Schwank „Der Tyrann“ wollen die Theaterspieler aus Siezert zahlreiche Attacken auf die Lachmuskeln ihrer Besucher starten.

Foto: Erich Brücker

Proben, proben und nochmals proben – das steht seit Juli auf den wöchentlichen Kalenderblättern der Theaterspieler Siezert. Schließlich soll das neue Theaterstück, der Schwank „Der Tyrann“ von Bernd Gombold, das die Laiendarsteller auf die Bühne bringen, die Zuschauer bestens unterhalten. „Wir wollen gute schauspielerische Leistungen bringen, gepaart mit passender Mimik und Gestik, und damit zahlreiche Angriffe auf die Lachmuskeln unserer Besucher loslassen, so dass diese an den fünf Aufführungstagen voll auf ihre Kosten kommen“, definieren die Theaterspieler ihren Anspruch.

Bislang waren in den Jahren seit Bestehen des Theatervereins im Jahre 1993 die Aufführungen alle restlos ausverkauft. Und da kamen jeweils mehr Zuschauer, als der Ort Einwohner zählt. Die Besucher stammen nicht nur aus dem eigenen Ort, sondern auch aus den umliegenden Dörfern. Die Leute wissen wohl, dass sie gut unterhalten werden. „Auch mit dem neuen Theaterstück werden wir die Erwartungen der Besucher erfüllen, schließlich sind im Schwank wiederum komische Situationen aus dem täglichen Leben gegriffen“, sind sich die Schauspieler sicher, den richtigen Geschmack getroffen zu haben.

Und wenn sich der Vorhang zum ersten Mal öffnet, erleben die Zuschauer den Bürgermeister Albert Babel in seiner Amtsstube (Mathias Nickels), der seinen 60. Geburtstag mit Honoratioren zu feiern gedenkt und seine Rede vorbereitet. Er wird schnell als ein von sich überzeugter, herrschsüchtiger und zu Scheinheiligkeit neigender Rathauschef entlarvt, spielt sich als Alleinherrscher auf und kommandiert als Grobian das Personal im Rathaus herum. Hierzu zählen auch seine Frau Erna (Manuela Klauck) und seine Tochter Lisa (Katja Kirstein), die er im Dienst mit „Sie“ anspricht. Eine besondere Rolle spielt Putzfrau Rosalinde (Michaela Quinten), die die ergebene Befehlsempfängerin spielt, aber die Anweisungen ihres Chefs stets zu umgehen versteht und nicht auf ihre Klatschsucht verzichtet. Zu allem Überfluss verrät sie das Verhältnis von Lisa mit dem Sohn Peter Bacher (Tom Polzer) des verhassten Bürgermeisters der Nachbargemeinde. Albert fordert seine Tochter auf, die Liaison sofort zu beenden. Diese weigert sich aber und erfährt von ihrem Vater, dass dieser lieber einen Sohn als eine Tochter gehabt hätte.

Dank einer neuen Sprechanlage im Rathaus, die der Chef aber nicht ordnungsgemäß bedienen kann, offenbart er seinen Gemeinderatsspezies Eugen Schäufele (Hans Groß) und Fritz Hoßbein (Michael Müller) eine Jugendsünde früherer Jahre, als er in Saudi-Arabien von einem Scheich seinen Aufenthalt mit einer Haremsdame versüßt bekam. Für die Tochter Lisa, die diese protzigen Erzählungen mit bekam, geradezu richtig, dem Vater daraus einen Strick zudrehen. Sogar ein saudischer Scheich tritt dabei in Aktion, Leilas Sohn, womit weitere Turbulenzen aufkommen und der Bürgermeister aus allen Wolken fällt. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.

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