Motorradfahrer und Mühlenteam auch dabei Aktion für Paul Weber zieht  Kreise

Sitzerath · In Sitzerath werden Spenden gesammelt für kranken Jungen, der einen Assistenzhund braucht.

 Assistenzhunde wie Vitus helfen Menschen mit Behinderung, ihren Alltag besser zu bewältigen. Doch die Ausbildung  ist teuer.

Assistenzhunde wie Vitus helfen Menschen mit Behinderung, ihren Alltag besser zu bewältigen. Doch die Ausbildung  ist teuer.

Foto: dpa/Thomas Frey

Der Spendenaufruf von Ortsvorsteherin Lieselene Scherer an die Dorfgemeinschaft in Sitzerath zur Finanzierung eines Assistenzhundes für den zwölfjährigen Paul Weber, der im Hochwaldort lebt, hat Wirkung gezeigt. Paul leidet unter der therapieresistenten Epilepsie und Autismus.

Der Assistenz- und Therapiehund soll künftig ein treuer Begleiter an Pauls Seite im täglichen Leben sein. Denn der Hund wird speziell dafür ausgebildet, Paul im Alltag begleiten zu können. Als Assistenzhund soll er aktiv Aufgaben übernehmen und mehr Sicherheit in alltägliche Lebenssituationen bringen. Paul fehlt nämlich das Gespür für Gefahren. Beispielsweise könne es passieren, dass er unvermittelt auf eine Straße rennt. In einem solchen Fall würde der Hund – wäre er mit einer speziellen Hundeleine an Paul gekoppelt – stehen bleiben und somit auch Paul stoppen. „Wir wollen Paul eine Verbesserung seiner Lebensqualität schenken“, hofft die Ortsvorsteherin auf etliche großzügige Menschen.

Der Spendenaufruf Scherers hat auch Helmut Meyer erreicht. Geboren und aufgewachsen in Kastel, lebt er inzwischen im Waderner Stadtteil Morscholz. Pauls Geschichte habe ihn bewegt und zur Nachahmung angeregt. „Seit meinem 25. Lebensjahr habe ich immer das Bedürfnis gehabt, Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen“, nennt Meyer den Grund für seine Hilfsbereitschaft. Schon als Fußballer beim FC Kastel habe er mit dem Verein zusammen solche Benefiz-Aktionen gestemmt. Jetzt hat der 60-Jährige seine Kumpels, die wie er das Hobby Motorradfahren pflegen, nicht lange bitten müssen, diese Hilfsaktion zu unterstützen. Die Clique von sieben Motorradfahrern, alle im Alter von 60 bis 72, fährt seit fünf Jahren einige Touren und Urlaubsfahrten quer durch die Lande. „Wir fahren anständig, mit Herz, sind keine Raser und wollen dem Rocker-Image entgegentreten, engagieren uns auch deshalb für den guten Zweck“, beschreibt er seine Gruppe. Schnell seien sich die Männer einig gewesen und hätten bei der Bank 1 Saar in Nonnweiler ein Spendenkonto errichtet. Nun hoffen sie, dass weitere Motorradfahrer aus dem Hochwaldraum ihnen nachahmen und für Paul eine Spende übrig haben.

Ebenso hat das Team des Restaurants Gomms Mühle am Kreisel in Kastel beschlossen zu helfen. Ab sofort steht im Lokal eine Spendenbox bereit, in die bis zum 22. November Geld eingeworfen werden kann. Zum Abschluss der Spendenaktion wird dann Samstag und Sonntag, 21. und 22. November, ein vorweihnachtliches Kaffeekränzchen angeboten. Von 15 bis 17.30 Uhr backen die Mitarbeiter Kuchen und Waffeln, die unter Beachtung der dann gültigen Corona-Beschränkungen im Lokal bei Tischreservierung im Vorfeld serviert oder als „Kuchen to go“ abgeholt werden können. „Mit dem Erlös aus Spendenbox, Kuchen- und Waffelverkauf hoffen wir, Paul eine kleine Unterstützung zukommen zu lassen“, teilt ein Sprecher des Mühlenteams mit.

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