Sicherheit im Nationalpark

Nonnweiler · Ein Qualitätsmerkmal wie etwa der nachhaltige Naturschutz zeichnet den Nationalpark Hunsrück-Hochwald aus. Der Park biete für die Gemeinde Nonnweiler eine einmalige Chance, dem Tourismus einen Schub zu verleihen, ist man sich einig. Bei der Sicherheit allerdings sehen die Kommunalpolitiker noch Nachbesserungsbedarf. Sie fordern die Ministerien und Behörden auf, zeitnah ein länderübergreifendes Rettungskonzept zu erstellen.

Schlagzeilen über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, wie "Urlauber verirrt sich im Nationalpark" oder "Ranger lotsen Wanderer zum Rettungspunkt", wollen die Nonnweiler Kommunalpolitiker erst gar nicht lesen. Dem wollen sie deshalb vorbeugen. Die SPD-Fraktion hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Antrag auf Erstellung eines länderübergreifenden Rettungskonzeptes für den Nationalpark Hunsrück-Hochwald gestellt. Aus Sicht der Sozialdemokraten, wie Erwin Scherer ausführt, ist es wichtig, dass die Sicherheit der Touristen im Nationalpark gewährleistet werden kann. Mit dem Antrag sollen die zuständigen Ministerien und Behörden im Saarland und in Rheinland-Pfalz gebeten werden, die notwendigen Maßnahmen für ein Rettungskonzept einzuleiten. Dem Antrag stimmt die CDU-Fraktion zu, deren Sprecher Martin Schneider ergänzt: "Wir werden mit steigenden Besucherzahlen zu rechnen haben, die über keinerlei Ortskenntnisse verfügen und das Gelände des Nationalparks nicht richtig einzuschätzen wissen". Den Christdemokraten fehlt eine fachkundige Person aus Reihen der Rettungsorganisationen im Nationalparkbeirat.

Schneider schwebt schon eine Personalie aus der Gemeinde vor, die künftig in der Funktion als Sicherheitsfachmann im Nationalparkbeirat fungieren könnte. "Die CDU schlägt dafür den Gemeindewehrführer Frank Feid vor", so Schneider. Das geht Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) etwas zu schnell. Denn neben Nonnweiler gehören Flächen der Nachbargemeinde Nohfelden mit zur Nationalparkregion. "Ehe wir über eine Personalentscheidung sprechen, müssen wir uns mit der Gemeinde Nohfelden in Verbindung setzen und alles Weitere mit Bürgermeister Andreas Veit abstimmen", bremst der Verwaltungschef den Personalvorschlag aus.

Rettungspunkte-App

Die vorgetragenen Punkte, die das Rettungskonzept umfassen, sind auch für den Bürgermeister schlüssig. Dazu der Sozialdemokrat Scherer: "Wir fordern ein länderübergreifendes Konzept zur Sicherstellung des Waldbrandschutzes sowie zur Rettung von Personen, auch aus dem unwegsamen Gelände." Ein so genannter "Rescue-Point", an dem sich Besucher und Rettungskräfte orientieren können, müsse eingerichtet werden. Des Weiteren müsse das Mobilfunknetz ausgebaut werden, damit Notrufe schnell und GPS-gestützt die Leitstelle erreichen. Nicht ausreichend genug ist für die CDU die Rettungspunkte-App "Hilfe im Wald", auf die der Saarforst Landesbetrieb auf seiner Internetpräsenz hinweist. Sie soll den Rettungskräften detaillierte Informationen über die genaue Lage der Anfahrtswege zur Verfügung stellen.

Aber Schneider bemängelt: "Die App ist funktionsfähig, aber leider finden sich auf dem saarländischen Gebiet so gut wie keine Rettungspunkte". Der Zusatzpunkt wird mit in den Antrag aufgenommen. Diesbezüglich soll Bürgermeister Barth mit Saarforst in Kontakt treten und auf die Ausweisung eines engmaschigen Netzes an Rettungspunkten auf dem Nationalparkgebiet hinwirken.

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HintergrundDas Nationalparkamt beruft gemäß Paragraph 22 Nationalparkgesetz im Einvernehmen mit der Nationalparkversammlung einen Nationalparkbeirat mit bis zu 15 fachkundigen Vertretern der Interessengruppen Naturschutz , Landnutzung, Bildung, Erholung, Wirtschaft, Wissenschaft. Dieser berät und unterstützt das Nationalparkamt bei der Erhaltung und Entwicklung des Nationalparks und der Erreichung von dessen Zwecken. Zu diesem Zweck ist er über Ziele, Planungen, Entwicklungen und Maßnahmen der Nationalparkverwaltung und über Fragen grundsätzlicher Bedeutung frühzeitig zu unterrichten. frf

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