Seltener Vogel macht im Nationalpark eine Pause

Nonnweiler · Naturfotograf Bernd Konrad ist stolz auf seine Entdeckung: Im Nationalpark hat sich ein Nachtreiher von ihm fotografieren lassen. Der gedrungene Vogel ist schwer zu finden. Er versteckt sich tagsüber in den Bäumen.

 Der Nachtreiher im Trauntal. Fotos: Bernd Konrad

Der Nachtreiher im Trauntal. Fotos: Bernd Konrad

Einen seltenen Gast im Nationalpark Hunsrück-Hochwald hat der Naturfotograf Bernd Konrad beobachtet. Er fotografierte einen Nachtreiher bei der Jagd. "Das Gefieder zeigt, dass der Reiher noch nicht ausgefärbt ist und sich im zweiten Lebensjahr befindet. In der Dämmerung fängt er kleine Fische und tagsüber tarnt er sich in den Bäumen", beschreibt Bernd Konrad den Vogel und sein Verhalten. Über eine Woche war der seltene Zuggast am Ende im Trauntal unterwegs.

Der Nachtreiher wird laut Konrad 58 bis 65 Zentimeter groß. Er wirkt gedrungen, hat relativ kurze Beine und ist deutlich kleiner als der Graureiher. Männchen und Weibchen sehen im Gefieder gleich aus. Der Unterschied liegt in der Größe und im Gewicht. Das Weibchen ist kleiner, die dünnen weißen Schmuckfedern am Hinterkopf sind im Prachtkleid beim Weibchen zudem etwas kürzer. Nachtreiher haben einen schwarzen Rücken, einen schwarzen Oberkopf, graue Flügel, Hals mit Brust und Unterseite sind weiß bis hellgrau. Die kurzen Beine sind gelb und der kurze Schnabel ist dunkel.

Der Jungvogel hat ein braunes Obergefieder mit weißen Flecken. Die Arm- und Handschwingen haben weiß umsäumte Federn und die Unterseite ist hell mit grauen Längsstreifen. Ab Mai des zweiten Jahres ist er braun und ohne Flecken.

Der Lebensraum des Nachtreihers sind Sümpfe, Feuchtgebiete, Auwälder, Seen und Flüsse. In der Dämmerung jagt er Fische, Frösche und Insekten. Tagsüber versteckt er sich in Büschen und Bäumen und kann sich geschickt über die Äste bewegen um sich zu tarnen. Der Naturfotograf betont: "Er ist ein seltener Brutvogel in Mitteleuropa, häufiger in Südeuropa. In unserer Heimat ist er ein seltener Zuggast, der sich von April bis Anfang September bei uns aufhält."

konrad-naturfoto.de

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